Wohnraum | Bildquelle: RTF.1

Landkreis Tübingen:

Wohnungen für junge Flüchtlinge gesucht

Stand: 07.09.17 15:37 Uhr

Integration braucht Wohnraum: Mit diesem Slogan ruft die Sophienpflege Vermieter im Landkreis Tübingen dazu auf, Wohnungen an unbegleitete junge Flüchtlinge zu vermieten. Alles unter tatkräftiger Unterstützung und Anleitung der Sophienpflege.


118 junge Menschen leben in den Einrichtungen der Sophienpflege, 116 davon sind männlich, nur 2 davon weiblich. Dort werden sie auf die Verselbständigung vorbereitet, den Übergang in ein selbst organisiertes Erwachsenenleben. Sebastian Kruggel, Vorstand der Sophienpflege Tübingen:  "Und dann geht es natürlich sozusagen im Alltagsleben darum, dass die jungen Leute lernen, die Wäsche selber zu waschen, eine Einkaufliste zu erstellen, sich für das Wochenende technisch gut zu versorgen und aber auch mit dementsprechenden Equipment was noch so notwendig ist, was man halt noch so vor hat, also auch in ne Planung zu gehen, das, was wir ja auch Freitags tun fürs Wochenende zum Beispiel."
 
Dazu gehört auch, selbstständig in einer eigenen Wohnung zu leben, entweder alleine oder in einer Art WG zu zweit. Das ist laut Mitarbeitern der Sophienpflege ein essenzieller Bestandteil der Integration. Allerdings mangelt es speziell im Landkreis Tübingen an Wohnungen - nicht nur für die jungen Geflüchteten.  "Der Wohnungsmarkt hier im Landkreis Tübingen ist natürlich auch durch die studentische Situation eng", sagte Kruggel. "Wir haben einen angespannten Wohnungsmarkt. Und da findet sicher auch so etwas wie ein Verdrängungswettbewerb statt zwischen den Studierenden und unseren unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, die jetzt auch auf dem Weg in die Verselbständigung sind."
 
Für die Vermieter sei die Aufnahme von Geflüchteten durchaus auch mit Vorteilen verbunden. Die Jugendhilfe würde die Mietzahlungen übernehmen, und damit seien geregelte Mieteinnahmen garantiert. Die Lage der Wohnung spielt dabei auch eine zentrale Rolle. Durch Ausbildungs- und Schulweg brauchen die Geflüchteten Wohnungen, die verkehrsgünstig gelegen sind.

Die unbegleiteten Geflüchteten fühlen sich mittlerweile in der Sophienpflege wohl. Dennoch wünschen sie sich, in eigene Wohnungen einziehen zu können, um ihr weiteres Leben selbst gestalten zu können.  Früher sei es ganz schwierig mit der Sprache gewesen, sagte Abraham Gide aus Eritrea. In der Wohngruppe sei jetzt alles in Ordnung. Aber alleine wohnen sei auch gut für ihn, weil er allein sein Leben weiter machen möchte.
 
Momentan sucht die Sophienpflege Wohnungen für insgesamt 15 Jugendliche, 10 davon sind unbegleitete jugendliche Geflüchtete und 5 davon deutsche Jugendliche.

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