Nicole Hoffmeister-Kraut | Bildquelle: RTF.1

Stuttgart:

Sorge um Mittelstand: Neue Innovationsstrategie soll Zukunft der Unternehmen sichern

Stand: 09.08.17 17:30 Uhr

Das Industrie- und Exportland Baden-Württemberg soll trotz der derzeitigen epochalen Umbrüche, die mit der globalen Digitalisierung einhergehen, weiter die innovativste Region in Europa bleiben. Sorgen macht sich die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hofffmeister-Kraut vor allem um den Mittelstand, der den Großteil des wirtschaftlichen Erfolges und der Arbeitsplätze trägt. Deshalb soll der neue Technologie-Beauftragte des Landes die Innovationsstrategie für das Land weiterentwickeln. Zudem sollen neue Innovationswerkstätten die Innovationsfähigkeit des Mittelstands stärken.


Das Halbleiterwerk bei Bosch in Reutlingen. Große High Tech-Unternehmen wie diese sind es nicht, um die sich die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Sorgen macht. Konzerne wie Bosch oder die Tübinger Walter AG haben längst eigene Strategien für die Digitalisierung und neue Technologien entwickelt.

Ganz anders sieht das in Teilen des Mittelstands aus. Dort, so Hoffmeister-Kraut, könnte man mangels Mitteln oder Know How existentielle Entwicklungen verschlafen. Eine neue Innovationsstrategie des Technologiebeauftragten und neue Innovationswerkstätten sollen das ändern.

Die Wirtschaft des Landes müsse nicht nur die vorhandenen Stärken wie im Bereich der Automobilwirtschaft und des Maschinen- oder Anlagenbaus stärken;  vielmehr gehe es auch darum, in Zukunftsfelder wie in der  personalisierten Medizin, bei leistungsfähigen Supraleitungen, der Quantentechnologie, beim maschinellen Lernen oder der künstliche Intelligenz ganz vorne zu sein.

Global haben grade im Bereich der internet- und informationsbasierten Technologien, die Mittelständler im  Land an Boden eingebüßt. Dort wo, die  Produkte und Dienstleistungen von morgen entstehen, haben die USA, China und andere die Nase vorn.

Das soll sich ändern. Eines der Stichworte: ein besserer Technologie-Transfer. Dazu soll die baden-württembergische Forschungslandschaft, die Weltklasse-Niveau hat, besser mit der Wirtschaft und den Unternehmen verzahnt  werden und schneller marktreife Produkten hervorbringen. Kleinere Unternehmen sollen zudem die dortige Forschungsinfrastruktur nutzen können. Der Erfolg beim Thema WIrtschaft 4.0,  so Professor Wilhelm Bauer, der neue Technologiebeauftragte des Landes, hänge genau davon ab

Pro-aktiv will das Land deshalb auf die Unternehmen zugehen. In der Ortenau und in Ostwürttemberg, in ländlichen Bereichen also, starten dazu jetzt Pilotprojekte: Zeitlich befristete Innovationslabore sollen  Lern- und Experimentierraum bieten. Dazu  sollen dort auch  Vernetzungspunkte entstehen, an denen sich vertikale und horizontale Kooperationen entwickeln. Ergänzende Potentiale und gemeinsame  Ideen sollen so zu neuen Produkte werden.

Das Land stellt zudem derzeit als weitere Hilfe eine  sogenannte Technologielandkarte auf, die alle Institute und Forschungseinrichtungen listet.. Diese sollen kleinen und mittleren Unternehmen als mögliche Anlaufstellen dienen.

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