Gewitter | Bildquelle: RTF.1

Stuttgart:

Gefährliche Unwetterlagen im Land nehmen zu: Neben Schutzkonzepten soll die Natur angepasst werden

Stand: 28.07.17 16:47 Uhr

Die gefährlichen Hochwasserlagen im Harz oder im niedersächsischen Harsleben vor wenigen Tagen haben es gezeigt: Immer öfter gibt es extreme Wetterlagen. Davon bleibt bleibt auch Baden-Württemberg nicht verschont: die Überschwemmungskastrophe in Braunsbach vom vergangen Jahr legt davon ebenso Zeugnis ab wie die Hochwasserkatastrophen in der Region Neckar-Alb im Jahre 2013; oder jene, die 2008 im Tal der Starzel im Raum Balingen drei Menschen das Leben kostete. Generell gilt: wir werden uns an immer extremere Wetterlagen gewöhnen müssen. Neben Umstellung auf regenerative Energien sollen technischen Schutzmaßnahmen helfen. Zudem greift das Land aktiv in die Natur ein: Der Schwarzwald wird zukünftig nicht mehr schwarz sein.


29. Mai 2016: Die kleine Gemeinde Braunsbach im Nordosten Baden-Württembergs wird Opfer einer völlig überraschenden Überflutungskatastrophe. Zuvor hatte sintflutartiger Regen zwei kleine Bäche in vernichtende Ströme verwandelt. Ein Phänomen, das man auch im Zollernalbkreis kennt: 2008 wurden dort drei Menschen nach überraschenden Regenfällen Opfer der Fluten. Auch hier gab es Millionenschäden.

Ereignisse, an die wir uns aus Expertensicht gewöhnen müssen. Extreme Wetterlagen wie Hitze, Kälte, verheerende Unwetter, so die grün-schwarze Landesregierung, nehmen immer mehr und statistisch nachweisbar zu. Der Hintergrund: Die großteils durch die Menschen verursache Erderwärmung, die einen Klimawandel nach sich zieht.

Diese Erwärmung, so der grüne baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann, könne man "nicht stoppen". Mn könne diese "nur begrenzen". Deshalb seien im Rahmen einer "verantwortlichen Klimapolitik Anpassungsstrategien erforderlich". Wie stark der Wandel voranschreitet, zeigen die Wetterstatistiken: seit 1980 ist die Jahresdurchschnitstemperaturen in Baden-Württemberg um über ein Grad angestiegen.

Klar also ist: Trotz aller globaler Klimabemühungen wie dem Pariser Abkommen, das die Erderwärmung zukünftig auf 2 Grad begrenzen soll: Das alles reicht nicht. Seit 2016 zielt die Landesregierung deshalb - gesetzlich  sich selbstverpflichtend - in zwei Richtungen: Zum einen  sollen  CO2-Emissionen und  Treihausgas-Emissione nreduziert werden. Zum anderen bereitet sich das Land gezielt auf die  unvermeidlichen Folgen vor.

Dazu gehören beispielsweise technische  Hochwasserschutzkonzepte mit Rückhaltebecken, renaturierte Flüssen oder wieder aufnahmefähig gemachten Fluss-Auen. Zum anderen soll die Natur selbst durch aktive Eingriffe dem extremeren Klima besser trotzen können.

Der Umweltminister erklärt, was das heisst: So treiben Wald- und Forstwirtschaft aktiv den "Umbau" der Wälder voran . Mischwälder, so Untersteller,  werden in BWzukünftig  zunehmen. Auch der Schwarzwald werde "mit Sicherherit ein anderes waldbauliches Bild abgeben, als er  uns heute vertraut ist."

Der Schwarzwald wird dann  zukünftig weniger schwarz sein. Bis zum Ende des Jahrhunderts, so die Prognose der Landesexperten – werden die Temperaturen um  weitere 3,1 Grad steigen – so denn sich bis dahin weltweit alle diszipliniert an den Kurs des Pariser Klimabkommens halten.

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