Nicole Hoffmeister-Kraut | Bildquelle: Pressebild CDU

Stuttgart:

Einmal verloren, jetzt gewinnen: Land will Mittelstand im globalen Kampf um Digitalisierung fit machen

Stand: 11.07.17 17:39 Uhr

Baden-Württemberg soll auch nach den globl einsetzenden Digitalisierungsprozessen eine der weltweit erfolgreichsten Wirtschaftsregionen bleiben. Den Schwaben und Badener Unternehmen soll nicht passieren, was historisch immer wieder ganzen Volkswirtschaften passiert ist: dass sie abgehängt werden, weil sie eine bahnbrechende technologische Entwicklung verschlafen haben. Das baden-württembergische Wirtschaftsministerium hat deshalb jetzt weitere Maßnahmen in Gang gesetzt, die sich vor allem an die kleinen und mittelständischen Betriebe richten: die "Initiative Wirtschaft 4.0.


Die Tübinger Walter AG. Im dortigen Technology Center wird bereits jetzt an der komplett digitalisierten Fabrik der Zukunft zu gebaut: Intelligente Produktionsketten, die auch weit entfernte Produktionsprozesse intelligent kommunizierend miteinander vernetzen.

Riesen wie die Walter AG machen der baden-württembergischen Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut, CDU, indessen keine Sorgen.  Diese sind bereits gut auf den Umbruch eingestellt. Die Initiative "Wirtschaft 4.0 Baden-Württemberg" richtet sich vor allem an die Kleinen und den Mittelstand, an dem im Land der Tüftler und Denker der Großteil aller Arbeitsplätze hängt.

Vor allem "die kleineren und mittleren Betriebe haben derzeit nicht die finanziellen und personellen Kapazitäten, um sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen", so die Wirtschaftsministerin. Grade deshalb wolle man "diese Unternehmen sensibilisieren" für die Themen,  "die da auf sie zukommen".

Die globale Umgestaltung-Dynamik ist enorm –  für Experten nur vergleichbar mit der Erfindung der Dampfmaschine und der industriellen Revolution. Dabei geht es um effizientere Produktion, neue Produkte und neue, vernetzte Dienstleistungen.

Dass Maschinen jetzt miteinander vernetzt werden, so Prof. Thomas Bauernhansl, der Leiter des Frauenhofer-Institut für Fertigungstechnik in Stuttgart, das eröffne völlig neue Möglichkeiten. Der Kunde kann beispielsweise viel stärker eingebunden werden. Der Kunde könne so also selbst "zum Teil der Wertschöpfung" werden. Unternehmen können durch die digitale Vernetzung aber auch auf die Ressourcen anderer Unternehmen zugreifen.So entstehen Synergien, aber auch kombinierte, komplett neue Geschäftsmodelle.

Auf solche neue Geschäftsmodelle und Produkte zielen vier neue Regionale Digitalisierungszentren ab, sogenannte Digital Hubs, ab, die das Wirtschaftsministerium jetzt schaffen will, in Zusammenarbeit mit den jeweiligen regionalen Akteuren: mit Städten, Kreisen, Kommunen, Hochschulen, Verbänden, Unternehmen und Kammern. Das Ziel ist, Kapazitäten, Erfahrungen und Ideen zusammenzuführen.

Zusätzlich soll auch eine sogenannte Digitalisierungsprämie finanzielle Förder-Anreize von bis zu 10 000 Euro zur digitalen Umgestaltung von Unternehmensprozesse, Produkten und Fortbildung schaffen. Unternehmen mit bis zu 100 Beschäftigten sollen sich dadurch Gedanken über Digitalisierungsmöglichkeiten machen. Innovationsgutscheine fördert zudem anspruchsvolle Forschungs-- und Entwicklungsvorhaben.

Den ersten Teil des DRennens um die Globalisierung habe man verloren, so Hoffmeister-Kraut. Bei der Kommerzialisierung habe man gegenüber Google und Co den Anschluss verloren, "da geben andere den Takt an". Bei der jetzt anstehenden "Industrialisierung des Internets", da könnten Baden-Württemberg und Deutschland jetzt "die Standards setzen".

Auch ein jetzt gestartete neues Internetportal „Wirtschaft Digital Baden Würettemberg" als  allgemeine Anlaufpunktfür Ratsuchende soll dazu beitragen, dass das Land auch in Zunft eine innovativsten Regionen der Welt bleibt

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