H&M neutral Reutlingen | Bildquelle: RTF1

Kündigung:

Ärger im Tübinger H&M - Will Modekette unbequemen Betriebsrat loswerden?

Stand: 20.06.17 15:36 Uhr

Die Modekette H&M will offenbar den ihr unbequemen Betriebsratsvorsitzenden ihrer Filiale in Tübingen loswerden. So sieht es die Gewerkschaft Verdi und solidarisiert sich mit dem Mann. Heute ging der Fall vors Arbeitsgericht. "Das Vorgehen von H&M, engagierte Interessensvertretungen zu diffamieren, zu bekämpfen und auszugrenzen hat eine lange Tradition", kritisiert die Gewerkschaft. Unterstützung kommt auch aus der Politik.

„Es ist ein unsoziales und undemokratisches Verhalten durch H&M . Natürlich werden wir den betroffenen Kollegen in seinem Verfahren begleiten und unterstützen und viel Unterstützung während der Verhandlung und darüber hinaus mobilisieren", erklärt Jan Bleckert, Gewerkschaftssekretär im Bezirk Fils-Neckar-Alb zuständig für den Bereich Handel in der Region.

Auch die Tübinger Bundestagsabgeordnete Heike Hänsel (DIE LINKE) fordert H&M auf, die Kündigung gegen den Tübinger Betriebsratsvorsitzenden zurück zu nehmen. Die strategische Behinderung aktiver Gewerkschaftler und Gewerkschaftlerinnen sei rechtswidrig und zeuge von einer arbeitnehmerfeindlichen Unternehmenskultur.

Der Tübinger Betriebsratsvorsitzende von H&M hat sich laut Verdi und Heike Hänsel in den letzten Jahren intensiv für die Beschäftigten in der Tübinger H&M-Filiale stark gemacht und an vielen Verbesserungen für die Beschäftigten vor Ort mitgewirkt. Umso absurder erscheinen Händel die Vorwürfe von H&M gegen ihn, welche vorgebracht werden, um eine Kündigung des Betriebsratsvorsitzenden zu erreichen.

Demnach hatte der Angestellte ein Aufhebungsvertragsangebot der Arbeitgeberseite im Januar 2017 über 50.000,00 EUR abgelehnt. Nachdem er es abgelehnt hatte, das Unternehmen gegen Abfindung zu verlassen und damit sein Betriebsratsamt für eine Abfindungszahlung aufzugeben und zu verkaufen, behaupte H&M nun, dass er in einem 4-Augen-Gespräch Arbeitnehmerrechte zum Verkauf gestellt habe.

H&M versuche nunmehr, nachdem er das Unternehmen nicht freiwillig gegen Abfindungszahlung verlässt, ihn durch fristlose Kündigung loszuwerden. "Hier wird wieder deutlich, dass Betriebsräte im Unternehmen, die sich offenkundig für das Personal einsetzen, bei H&M nicht erwünscht sind!", so Heike Hänsel.

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