"Teilnehmen wäre besser gewesen als abseits stehen", sagte de Maizière der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". Es sei bedauerlich, dass nicht alle islamischen Dachverbände die Initiative unterstützten. Die Veranstaltung sei eine "wichtige Initiative, die deutlich macht, dass Muslime gegen den Terror im Namen des Islam eintreten", so der Minister. Wenn sie von vielen zivilgesellschaftlichen Gruppierungen begleitet und unterstützt würden, dann sei das umso besser. "Damit klar wird, dass wir gemeinsam für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt eintreten und Verantwortung übernehmen."
Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat anlässlich des Friedensmarschs in Köln vor einem "Generalverdacht" gegen Muslime gewarnt. "Die Grenzen verlaufen bei uns nicht zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen, nicht einmal zwischen Gläubigen und Nicht-Gläubigen. Wir ziehen unsere Grenze zwischen extremistischen Mördern und den rechtstreuen Menschen unserer freiheitlichen demokratischen Gesellschaft", schrieb Maas in einem Gastbeitrag für den "Kölner Stadt-Anzeiger".
Maas sieht die muslimischen Verbände "selbstverständlich in einer besonderen Verantwortung, extremistische Strömungen in den Moscheen bereits im Keim zu ersticken". Moscheen dürften kein Ort der Radikalisierung sein. Es sei Aufgabe der gesamten Zivilgesellschaft, sich von Terror zu distanzieren. "Das scheint leider der Islamverband Ditib nicht verstanden zu haben. Der Verband isoliert sich mit seiner Absage immer mehr und darf sich nicht wundern, wenn er so den Gegnern des Islam neue Argumente liefert." In muslimischen Gemeinden dürfe auch kein Platz für Antisemitismus sein, mahnte Maas. "Juden sollen nie wieder Angst haben müssen, sich in Deutschland als Juden erkennen zu geben." Und auch die sexuelle Orientierung dürfe für niemanden ein Grund zur Benachteiligung sein - auch nicht innerhalb der katholischen Kirche.
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