Stolpersteine | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

"Stolpersteine" erinnern an Schicksal der jüdischen Familie Maier

Stand: 07.05.17 13:51 Uhr

In der Reutlinger Kaiserstraße sind auf dem Gehsteig vor der Hausnummer 117 jetzt sogenannte Stolpersteine verlegt worden. Das bundesweit praktizierte Konzept erinnert mit den metallischen Pflasterstein an jüdische Opfer des Nationalsozialismus; an Menschen, die in den Häusern hinter den Steinen gewohnt haben, die von dort vertrieben und teils ermordet wurden. Die vier Stolpersteine vor der Kaiserstraße 117 erinnern an die Familie Maier, die hier von 1923 bis 1937 im ersten Stock lebte.


1937 räumten die Eltern Adolf und Babette mit ihren Kindern Hannelore und Gerhart Wohnung, um sich vor der Gestapo zu verstecken.

Während die Kinder unverzüglich in ein englisches Internat geschickt wurden, und so den Holocaust überlebten, nahm sich Vater Gerhard 1937, ein erfolgreicher Immobilienmakler, das Leben.

Babette wurde in ein südfranzösisches Lager deportiert. Sie wurde 1942 in Auschwitz ermordet. Die 1992 in London verstorbene Hannelore Maier hatte sich ein Zeichen des Gedenkens gewünscht. Die Stolpersteine in der Kaiserstraße, eine Initiative der Reutlinger Frauengeschichtswerkstatt, sind die ersten in der Achalmstadt.

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