Damit entferne sich die Türkei weiter von Europa. "Die Entscheidung bedeutet eine Zäsur. Europa setzt auf Freiheit und Demokratie, so wie bisher kann es zwischen Europa und der Türkei nicht mehr weitergehen. Jetzt müssen ernsthaft die EU Beitrittsverhandlungen und die EU Hilfen in Frage gestellt werden", betont Bareiß.
Die SPD-Landesvorsitzende Leni Breymaier nennt das Ergebnis des Verfassungsreferendums in der Türkei "bitter, gerade weil es so knapp ist". Angesichts der Nachrichten über mögliche Unregelmässigkeiten falle es ihr schwer, es zu akzeptieren: "Ich verstehe die offenbar hohe Zustimmung der Türken in Deutschland zu dieser Verfassungsänderung nicht. Es zeigt, dass Verständigung und Integration bei uns noch viel Herzblut benötigen. Von allen Seiten."
Breymaier geht außerdem auf die "furchtbare Ankündigung, die Todesstrafe wieder einzuführen zu wollen", ein. Dies werde die Gräben vertiefen. "Und dennoch: Europa sollte die Tür für die Türkei nicht auf immer und ewig verschließen. Immerhin haben sich die Hälfte der Türken - trotz massivster Propaganda - diesen Allmachtsfantasien entgegengestellt. Und die vielen gemeinsamen Interessen sind einfach zu wichtig. Es wird jetzt darauf ankommen, einen Weg zu finden, der Brücken aufbaut anstatt sie abzureißen. Aber wie dieser Weg genau aussehen kann, dazu fällt mir im Moment noch nichts ein. Ich bin einfach nur entsetzt."
Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD, Rainer Arnold aus Nürtingen, verwies schon im Vorfeld auf mögliche Belastungen für die Nato, sollte das Referendum zugunsten Erdogans ausgehen. "Damit würde sich ein geostrategisch wichtiger Partner wie die Türkei immer weiter von den westlichen Werten entfernen".
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