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Heidenheim:

Nach Präsentation einer Ton-Aufzeichnung in Aktenzeichen XY: Festnahme im Mordfall Maria Bögerl

Stand: 06.04.17 11:08 Uhr

Sieben Jahre nach der Entführung und Ermordnung der Heidenheimer Bankiers-Ehefrau hat die Polizei in der Nacht einen Tatverdächtigen festgenommen. Das hat das BKA auf Nachfrage bestätigt.

Der Festnahme war die Präsentation einer Tonaufnahme und eines Phantombild in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY ungelöst am Mittwoch Abend vorausgegangen. Zur Identität des Festgenommenen machte das BKA keine Angaben.

Der Verdächtige hatte im vergangenen Sommer im westfälischen Hagen gegenüber Zeugen über den Fall gesprochen. Diese hatten Teile der Aussagen mit einem Handy mitgeschnitten Der Mann sei sehr betrunken gewesen und habe sich, bevor die alarmierte Polizei eintraf, entfernt.

Das Tonprotokoll enthielt Angaben über die Örtlichkeiten, die damals eine Rolle spielten. Zudem benannte der Mann eine mögliche Tatwaffe. Außerdem legen die Aufnahmen nahe, dass der Verdächtige ursprünglich aus einem Ort in der Nähe von Heidenheim kommt und sich dort gut auskennt.

Er gab an, aus Ochsenberg in der Gemeinde Königsbronn zu stammen - ein Ort, der nur wenige Kilometer vom Tatort entfernt ist. Zudem gab er an, Mitglied der Bundeswehr gewesen zu sein und dort einen Speziallehrgang für "Psychologische Verteidigung" besucht zu haben.

Die 54jährige Maria Bögerl war am 12. Mai 2010 aus ihrem Haus in Heidenheim entführt worden. Eine telefonisch geforderte Übergabe eines Lösungsgeldes in Höhe von 300 000 Euro an einer mit einer Deutschland-Flagge gekennzeichneten Straßen-Stelle scheiterte. Wochen später war die Leiche der Frau in einem Wald entdeckt worden. Maria Bögerl war mit mehreren Messerstichen getötet worden - wohl unmittelbar nach der Tat.

Bögerls Ehemann, Vorstandsvorsitzender der örtlichen Sparkasse, berichtete über das Telefonat und den Anrufer. Der unbekannte Mann habe Schwäbisch mit ortsüblichem Dialekt gesprochen. 2011 nimmt sich Bögerl das Leben. Er war im Zuge der Ermittlungen ebenfalls in Verdacht geratenen.

2014 hatte es schließlich in der dortigen Region einem der größten Gen-Massentest gegeben. Knapp 4000 Männer in Nereshein und Giengen waren aufgefordert worden, Speichelproben abzugeben - ohne Erfolg.

2016 war die rund 40-köpfige zuständige SoKo  "Flagge" aufgelöst worden. Rund 10 000 Hinweise waren im Sande verlaufen.

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