"Wir gehen nicht davon aus, dass es jetzt doppelt so viele Notfälle gibt", sagte Friedemann Salzer, Geschäftsführer der Kreiskliniken Reutlingen. "Wir wollen wirklich die Hilfsfrist verkürzen, wir wollen schneller vor Ort sein, um vor allem die Spitzen besser abdecken zu können."
Laut gesetzlich vorgeschriebener Hilfsfrist muss ein Notarzt in 95 Prozent der Fälle nach spätestens fünfzehn Minuten beim Patienten sein. Im Landkreis Reutlingen gelingt das nur in gut 93 Prozent der Fälle. Grund ist vor allem die Stadt Reutlingen und hier insbesondere die Folgeeinsätze. Damit ist gemeint, dass der Notarzt noch während des Einsatzes zum nächsten Einsatz gerufen wird, und das geschieht in etwa 14 Prozent der Einsätze. In diesen Fällen kann die Leitstelle jetzt den zweiten Notarzt rufen, der am Standort Reutlingen tätig ist. Dr. Andreas Glück, Präsident des DRK-Kreisverbandes Reutlingen, sagte hierzu: "Insofern profitiert jetzt die Bevölkerung des Stadtgebiets von diesem zweiten Notarzt, aber eben auch die Bevölkerung im ganzen Landkreis. Wenn hier der Notarzt früher in Reutlingen unterwegs war, und man brauchte einen zweiten, ist der eben angerückt aus Trochtelfingen, Münsingen oder Bad Urach, und diese Fälle sind jetzt hoffentlich mit dem zweiten Notarzt, den wir in Reutlingen stellen werden, zumindest deutlich seltener. "Der zweite Notarzt wird realisiert durch 1,5 neue Arzt-Stellen und ein neues Einsatzfahrzeug. Eineinhalb Jahre lang wollen die Kliniken den zweiten Notarzt in einem Pilotprojekt ausprobieren. Erweist er sich als erfolgreich, so wird er dauerhaft im Reutlinger Stadtgebiet eingesetzt.
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