Hausbrand nach Zwangsräumung | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Drama um Zwangsräumung: Hat Walter R. seinen Suizid angekündigt? Weitere Hintergründe bekannt

Stand: 23.03.17 10:07 Uhr

Der 69-Jährige, der am Montag bei einer Zwangsräumung eines Tübinger Uni-Gebäudes ums Leben kam, könnte seinen Selbstmord im Internet angekündigt haben. Noch ist offen, ob der Mann für den Brand verantwortlich war.

Auf seiner Internetseite schrieb Walter R. „sollte ich wieder erwarten nach dem 20.03.2017 noch am Leben sein." So der Wortlaut in seiner Strafanzeige gegen Unidirektor Bernd Engler wegen versuchten Mordes. An weiteren Stellen beschreibt er sich als Opfer, der durch den Unidirektor in den Selbstmord getrieben würde.

Das Verfahren wurde eingestellt. Nachdem der Mann seine Wohnung in Gomadingen verloren hatte, zog er in das Büro ein, dass er für einen Hilfsjob benutzte. Weil das Gebäude aber kein Mietshaus ist, strebte die Uni eine Zwangsräumung an.

Bereits seit zweitausend-zwölf seien mehrfach Räumungsklagen angestrebt worden. Die Stadt hätte dem Bewohner mehrfach eine Ersatzwohnung angeboten, heißt es seitens der Verwaltung.

Bei der Zwangsräumung am Montag schoss der Mann auf einen Odnungsamtsmitarbeiter – der blieb unverletzt. Dann stürzte der Mann vom Balkon, Versuche der Reanimation blieben erfolglos.

Das Feuer zerstörte unter anderem die Archive der Volkskundler Arno Ruoff und Hermann Bausinger. Das Gebäude wird nun wegen Einsturzgefahr abgerissen.

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