Er hat mit seinem Auftauchen die Umfragewerte der Parteien kräftig durcheinander gewirbelt. Unter dem Auftauchen des früheren EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz der bundespolitischen Bühnen leiden vor allem die kleinen Parteien: Die Bundesgrünen mit ihren ursprünglich auf Grün-Schwarz ausgerichteten Spitzenkadidaten Cem Özdemir und Katrin Goering-Eckardt sind – einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen zu Folge - um rund 50 Prozent auf jetzt 7 Prozent zurückgefallen.
Für Winfried Kretschmann, den grünen Ministerpräsidenten einer grün-schwarzen Koalition ist dies dennoch noch kein Grund zur Sorge: "Meiner Erfahrung nach halten Hypes nie so lange: dann kommt man in die Mühe der Ebene. Das wird der Herr Schulz merken, wenn er dann sein Programm vorstellt. Dann fangen schon die ersten Differenzen an - und und die einen finden es dann nicht mehr so toll". Dann erst beginne der Wahlkampf, und "entschieden werdendie Wahlen dann in der heißen Wahlkampfphase und nicht vorher"
Kretschmann rät indessen seiner Partei strikt davon ab, dass diese sich jetzt, wie derzeit öffentlich diskutiert, offen auf eine Rot-Rot-Grüne-Koalition mit der SPD und der Linken festlegt: "Um Gottes Willen. Davon kann ich nur abraten".
Es sei natürlich, dass schlechte Umfragen nervös machten. Dass aber müsse man "bändigen und nicht dauernd die Strategien wechseln"."Koalitionsdebatten" könne "man dann hinterher führen, wenn die Wahlen dann gelaufen sind".
Vor dem Schulz -Hype hatten sich die Grünen ein auf Grün-Schwarz ausgerichtetes Spitzenduo gewählt. Mit Schulz waren sie dann auf ihrem Parteitag programmatisch auf ökologische Kernthemen umgeschwenkt. Offenheit, so Kretschmann, müsse kein Fehler sein. Das belege der Umstand, dass die Grünen "in sieben verschiedene Konstellationen in den Ländern regierten. Es gelte "diesen Kurs beizubehalten".
Trotzdem, indirekt schimmert dann doch durch, in welche Richtung die Präferenz des grünen Ministerpräsidenten geht.; als es dann in der Pressekonferenz um die Spannungen mit der Türkei und den USA geht _ und darum, wie es um die Kompetenz der aktuellen Regierungschefin Angela Merkel in schwierigen Zeiten bestellt sei: Wie schon während der Flüchtlingskrise ist Kretschmann voll des Lobes: Diese habe bereits "in der Vergangenheit bewiesen, dass sie das klug und umsichtig sei". Merkel werde da "jederzeit meine Unterstützung haben".
Koalitionsdebatten zur Unzeit hingegen, so Kretschmann dann, das zeige die Erfahrung: die könnten einer Partei wie den Grünen nur Schaden. Letztlich sei es der Wähler, der dann über die möglichen Koalitionen entscheide. Und das oft anders, als gedacht
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