Die parlamentarische Staatssekretärin der CDU, Annette Widmann-Mauz war gekommen, um den Kindern das Schlaumäuse-Paket zu übergeben. Die Initiative geht von der Software-Firma Microsoft aus und steht seit 2003 unter der Schirmherrschaft des Bundesfamilienministeriums. Widmann-Mauz erklärt die Beweggründe:
Dieses Projekt ermögliche es Kindern zwischen 5 und 7 Jahren spielerisch mit Tablets und Sprachförderspielen, Sprachkompetenz zu erhalten. Sprachkompetenz sei der Schlüssel zu Bildung, sei der Schlüssel zu einer guten Zukunft. Nicht die Herkunft solle über die Zukunft entscheiden, sondern alle Kinder sollten dieselben Chancen haben, wenn sie in die Schule kämen
Mit der Schlaumäuse-Software sollen die Kinder spielerisch Buchstaben und neue Wörter entdecken und auch Sprachübungen durchführen können. Dabei werden sie von geschulten Erzieherinnen und Erziehern begleitet. Die Leiterin der Kindertagesstätte "Martin Luther", Patra Haider, spricht von ihren ersten Eindrücken:
Meine ersten Eindrücke seien heute sehr positiv. Die Kinder hätten ein großes Interesse daran. Sie seien begeistert, sie hätten Lust dieses Programm zu machen. Und alles weitere, das sähe sie dann erst. Das könne sie jetzt noch nicht sagen.
Ungefähr 700 Wörter sollen Kinder am Ende ihrer Grundschulzeit mindestens beherrschen. Dieser Standard wird allerdings vielerorts nicht erreicht. Kinder mit Migrationshintergrund haben hier häufiger Defizite. Im Martin-Luther- Kindergarten in Mössingen liegt ihr Anteil bei über 30 Prozent. Stephan Hohmann, der Leiter der Microsoft-Initiative "Schlaumäuse" erklärt:
Sie sähen es als Teil ihrer sozialen Verantwortung für die Familien, aber auch für die Kinder etwas zu tun und hier frühkindliche Sprachförderung zu fördern, damit am Ende der Standort Deutschland, unsere Partnerunternehmen und vor allem auch Regionen wie hier in Mössingen profitierten.
Das Projekt „Frühe Chancen" ist ein Programm der Bundesregierung, das Schwerpunkt-KITAS auswählt, in denen besonderer Wert auf Sprachförderung gelegt werden soll. Der Martin Luther-Kindergarten gehört zu den fast 600 ausgewählten Kindertagesstätten in Baden-Württemberg und bekommt damit jährlich 25.000 Euro. Die Befürchtung, dass die Kleinkinder zu früh mit Computern in Berührung kommen, sieht Widmann-Mauz nicht.
Sie fände immer: Lernen müsse auch Spaß machen und Kinder hätten Spaß an diesen neuen Medien und arbeiteten gern damit. Warum sollten sie es dann auch nicht in den Einrichtungen tun dürfen, in denen sie bildeten, in denen sie erzögen, und in denen sie auch die Kompetenz im Umgang mit diesen Medien vermitteln wollten. Also da helfe nur: mit den Dingen arbeiten, und nicht nur über sie reden.
Beim Projekt der „Frühen Chancen" werden bevorzugt Städte und Regionen mit hohem Migrationsanteil ausgewählt. Allein in Mössingen ist der Martin-Luther Kindergarten bereits die dritte Kindertagesstätte, die die spezielle Förderung durch die Bundesregierung erhält.
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