Frank-Walter Steinmeier | Bildquelle: RTF.1

Berlin:

Vorschusslorbeeren für Steinmeier vor Bundespräsidenten-Wahl

Stand: 11.02.17 18:29 Uhr

Am Sonntag wählt die Bundesversamlung den neuen Bundespräsidenten. Aussichtsreichster Kandidat ist der SPD-Politiker und bisherige Außenminister Frank Walter Steinmeier. Er geht mit vielen Vorschusslorbeeren in die Wahl. Amtsinhaber Joachim Gauck wollte sich nicht erneut zur Wahl stellen.

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat die bevorstehende Wahl von Frank-Walter Steinmeier zum Bundespräsidenten als "Glücksfall" bezeichnet. "Frank-Walter Steinmeier mit all seiner Erfahrung, seiner Ruhe und Verlässlichkeit ist in schwierigen Zeiten wie diesen ein Glücksfall für die Bundesrepublik", sagte Schulz der Rheinischen Post.

Deshalb freue sich nicht nur die gesamte SPD auf das neue Staatsoberhaupt, sondern auch die ganze Nation. "Steinmeier wird als Präsident Brücken bauen und den Zusammenhalt stärken", sagte Schulz. Zum Abschied von Joachim Gauck erklärte Schulz: "Unser Dank gilt Joachim Gauck, der Deutschland in den letzten fünf Jahren Mut gemacht hat." Joachim Gauck sei ein Mann des Wortes und ein Herzensöffner.

Frank-Walter Steinmeier im Präsidentenamt ist nach Ansicht des Chefs der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, "eine klare Win-Win-Situation". Nicht zuletzt mit Blick aufs Weiße Haus nannte er den Wechsel des bisherigen Außenministers mit seiner Kernmannschaft im Gespräch mit dem Berliner Tagesspiegel "beruhigend". Der Job des Präsidenten sei zu mehr als 50 Prozent Außenpolitik, er gehe aber nicht davon aus, dass Steinmeier im Bellevue "eine Art Ober-Außenminister" geben wolle.

Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn erwartet, dass die Wahl Steinmeiers zum Bundespräsidenten international Wirkung entfaltet. "Er wird in Deutschland für eine humane und solidarische Gesellschaft eintreten, gegen Abschottungen und gegen Egoismen", sagte Asselborn der Rheinischen Post. Asselborn ergänzte, das werde nicht nur in Deutschland "eine große Wirkung" haben, sondern mit Steinmeiers Erfahrung und seinem Ruf "auch in ganz Europa intensiv wahrgenommen werden".

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