Motorenfertigung | Bildquelle: RTF.1

Fälschungen:

Milliarden-Verluste durch Produkt- und Markenpiraterie - Vor allem Maschinenbau betroffen

Stand: 01.02.17 20:13 Uhr

Kaum ist ein neues Produkt auf dem Markt, erscheint schon die Fälschung. So wird die Produkteinführung immer mehr zu einem Wettlauf. 70 Prozent aller Unternehmen im Maschinen und Anlagenbau sind von Produktpiraterie betroffen. Der hierdurch entstandene Schaden betrug im Jahr 2015 7,3 Milliarden Euro. Wären diese erwirtschaftet worden, hätte man davon 34000 Arbeitsplätze sichern können, ermittelte der VDMA - Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau. Er sammelt seit 2003 entsprechende Daten zum Thema Produkt und Markenpiraterie von mehr als 3100 Mitgliedern und wertet diese aus.

Die Folgen von Produkt- und Markenpiraterie gehen über Umsatzeinbußen und Verlust von Arbeitsplätzen hinaus. Das Firmen-Image kann unter den Plagiaten leiden, der Markenvorsprung kann sich aufheben, oder ungerechtfertigte Regressansprüche gestellt werden. 48 % der befragten Unternehmen sehen Ihre Existenz durch die Piraterie bedroht.

China bleibt weiterhin Spitzenreiter, 83 % (im Jahr 2015 + 11 %) aller Plagiate kommen aus der Republik, dicht gefolgt von Deutschland und Indien. Besonders sind die Branchen „Motoren und Systeme", „Textilmaschinen" und Kunststoff- und Gummimaschinen.
Sehr häufig stecken einfach Mitbewerber oder Underground Factories hinter den Fälschungen, erklärt die Detektei AsA-Guard KG, die Firmen beim Sammeln von Beweisen hilft. Es komme aber auch vor, dass Kunden selbst Plagiate erstellen.

Sie bauen das original Produkt nach, oder setzen sogar Industriespione ein, um an Informationen und Baupläne heran zu kommen.

Anhand der Informationen können einzelne Komponenten, oder sogar komplette Maschinen originalgetreu nachgebaut werden. Oft sind Kunden mit den Nachahmungen nicht zufrieden, und reklamieren die Ware beim Hersteller. 22 % der Unternehmen bekommen so Ware reklamiert die Sie nicht selbst hergestellt haben.
Eine Vielzahl der Unternehmen (80 %) versucht, sich durch teure Patente zu schützen.

Werden Produktpiraten entdeckt müssen ausreichend Beweise für eine Gerichtsverhandlung vorliegen. In den meisten Fällen wird zivilrechtlich oder außergerichtlich vorgegangen.

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