Dom Regensburg | Bildquelle: Pixabay.com

Immobiliendeals:

Regensburger Bestechungsaffäre weitet sich aus - Zwei Oberbürgermeister beschuldigt

Stand: 20.01.17 23:24 Uhr

Die Bestechungsaffäre in der bayerischen Welterbestadt Regensburg um angebliche Gefälligkeiten von Kommunalpolitikern für einen Bauunternehmer weitet sich aus. Nach der Verhaftung des aktuellen Oberbürgermeisters Joachim Wolbergs (SPD) wird nun auch gegen seinen Amtsvorgänger Hans Schaidinger (CSU) wegen Bestechlichkeit ermittelt.

Im Zentrum der Affäre steht eine aufgelöste Kaserne. Den Zuschlag dafür, das Grundstück bebauen zu dürfen, soll sich der Immobilienunternehmer, der damals zum Zuge kam, mit Gefälligkeiten an den Oberbürgermeister und seinen Amtsvorgänger erkauft haben. Regensburg hat einen boomenden Immobilienmarkt mit Preisen, die sich Richtung München bewegen.

Der Unternehmer wurde wegen des Vorwurfs der schweren Bestechung verhaftet. Gleich zwei Haftbefehle wurden gegen ihn erlassen – da inzwischen zwei Oberbürgermeister involviert sind. Nach der Verhaftung des aktuellen OB wird nun auch gegen den Alt-OB ermittelt. Gegen diesen gibt es aber keinen Haftbefehl.

Alt-OB Hans Schaidinger soll einen gut dotierten Beratervertrag von dem Unternehmer angeboten bekommen haben – als Gegenleistung für den Grundstücksdeal. Den Beraterposten soll er nach seiner Amtszeit auch angetreten haben – laut Staatsanwaltschaft zu einem Monatshonorar von 20.000 Euro.

Zudem soll ihm der Unternehmer eine kostenlose Reise auf seiner Segelyacht angeboten haben.

Dem aktuellen Oberbürgermeister Wolbergs von der SPD soll der verhaftete Regensburger Immobilienunternehmer Spenden versprochen haben, im Gegenzug für den Grundstückszuschlag. Die gingen an den Fußballverein SSV Jahn Regensburg und an den SPD-Ortsverband des OB. Zudem soll der Unternehmer ein Haus, das der OB teilweise besitzt, gratis renoviert haben. Menschen aus Wolbergs' Umfeld sollen Nachlässe beim Wohnungskauf bekommen haben.

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