Feuerwerk, goldenes (filigrane Doppelkugel) | Bildquelle: Pixabay.com

Reutlingen:

"Gottes Geist ist kein nationalistischer Kleingeist" - Prälat Rose ermutigt in seiner Neujahrsbotschaft dazu, Neues zu denken

Stand: 01.01.17 09:07 Uhr

Prälat Rose ermutigt in seiner Neujahrsbotschaft dazu, Neues zu denken"Gottes Geist verwandelt Menschen und gibt ihnen Kraft zum neuen, gerechten Tun", schreibt der Reutlinger Prälat Professor Dr. Christian Rose in seinem Neujahrsbrief an Mitarbeiter, Freunde und Gesprächspartner. Auf dieses Versprechen Gottes dürften Menschen "angesichts der Wirren der Welt" vertrauen, betont der evangelische Regionalbischof zu Beginn des neuen Jahres.

Gottes Geist ist „kein egoistischer nationalistischer Kleingeist, sondern einer, der Neues zu denken vermag", schreibt Rose und gibt ein konkretes Beispiel. Im zurückliegenden Jahr habe er bei einem längeren Aufenthalt in Wien ein Integrationsprojekt kennen gelernt, das diesen Geist in sich trage: Ein Restaurant, in dem Einheimische und Flüchtlinge gemeinsam sowohl Wiener als auch orientalische Speisen anbieten. „Integration geht durch den Magen", ist sich der Prälat sicher und empfiehl die Idee „zur Nachahmung, wo das möglich ist".

Zum gerechten Handeln gehöre auch das Gebet, schreibt der Prälat in seiner Neujahrsbotschaft. Es komme auf das rechte Verhältnis zwischen Beten und Tun an: „Das Beten bewahrt das Tun des Gerechten vor Selbstgerechtigkeit. Das Tun des Gerechten bewahrt das Beten vor einer Flucht in selbstgenügsame Frömmigkeit", schreibt Rose.

Auch im Verhältnis von Freiheit und Verantwortung schenke der Geist Gottes die richtige Balance, so der Regionalbischof. Im Blick auf das Reformationsjubiläumsjahr 2017 verweist Rose in seinem Neujahrsbrief auf Martin Luther. Luther habe „auf einzigartige Weise die dem Menschen geschenkte Freiheit und die ihm mit der Freiheit aufgegebene Verantwortung für seine Mitmenschen" verbunden. Das Miteinander von Freiheit und Verantwortung bringe Luther in seiner berühmten Doppelthese zum Ausdruck: „Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan. Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan", zitiert Prälat Rose den Reformator. (Prälatur Reutlingen).

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