Kreml in Moskau | Bildquelle: pixabay.com

Schweiz:

Weltwirtschaftsforum ruft zum Neustart der Beziehungen zu Russland auf

Stand: 31.12.16 13:05 Uhr

Die Führung des Schweizer Weltwirtschaftsforums (WEF) hat zu einer Aussöhnung mit Russland aufgerufen. In einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung sagte WEF-Direktor Philipp Rösler, "ein Neustart in dieser jetzt so verfahrenen Situation wäre wichtig". Das Leben in Europa könne nur gemeinsam und nicht gegeneinander funktionieren. Es sei an der Zeit, beiderseits entsprechende Signale auszusenden.

"Dass eine dauerhafte Verständigung auf dem europäischen Kontinent und also mit Russland erstens notwendig und zweitens, vor allen Dingen, Sache der Europäer und nicht der Amerikaner ist, hätte man eher wahrnehmen und dann auch seine Politik danach ausrichten müssen", sagte Rösler mit Blick auf die vergangenen Jahre und Jahrzehnte. Die Frage, wie nach dem Zerfall der Sowjetunion mit einem nach wie vor ungemein wichtigen Land umgegangen werden solle, sei nie geklärt worden. "Heute sehen wir, welche Konflikte aus diesem Versäumnis erwachsen konnten", sagte der frühere deutsche Bundesminister und Vizekanzler auch mit Blick auf die Lage in Syrien.

Im Vorfeld des Jahrestreffens des Weltwirtschaftsforums im Januar in Davos sprach sich Rösler gegen die unlängst verlängerten Ukraine-Sanktionen gegen Russland aus. Der Zusammenhang zwischen der Akzeptanz einer Regierung und verschlechterten Lebensbedingungen sei sehr schwach. Stattdessen litten Unbeteiligte und die eigene Wirtschaft. "Als politisches Mittel sind Sanktionen eher ungeeignet", erklärte der Ex-Wirtschaftsminister.

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