Ulrich Fiedler | Bildquelle: RTF.1

Metzingen:

Trotz Herausforderungen ein Erfolg - Das Jahr 2016 aus Sicht von OB Ulrich Fiedler

Stand: 28.12.16 12:17 Uhr

Zwischen den Jahren nehmen wir uns immer Zeit, um mit den Oberbürgermeistern der Region über das vergangene und auch über das bevorstehende Jahr zu sprechen. 2017 wirft schon seine Schatten voraus - vor 700 Jahren ging Metzingen an die Grafen von Württemberg. Wir haben OB Dr. Ulrich Fiedler in seiner Amtstube im neuen Metzinger Rathaus getroffen.


Metzingen wächst – mehr Menschen werden geboren, als sterben. Und auch die Arbeitsplätze ziehen Menschen an.

Metzingen sei nachgefragt, sowohl als Wohnstandort, als auch als Gewerbestandort und Investitionsstandort, erklärt Oberbürgermeister Ulrich Fiedler. Und das zeige, dass die Weichen inder Politik der vergangenen Jahre richtig gestellt worden seien.

Aber! Auch in Metzingen fehlt es an Wohnraum. Dieses Jahr sind bereits Wohnungen für 400 Menschen entstanden – im Eigenbetrieb sollen weiter 32 Wohnungen geschaffen werden. Es ginge um Wohnraum für alle. Entstehen soll er durch die neu entstandene Bürgerstiftung, im kommunalen Eigenbetrieb und durch Sanierung und Ausbau städtischer Liegenschaften. Eine wachsende Stadt bedeute aber auch, das vor allem bei Bildung und Betreuung nachgebessert werden müsse, so Fiedler.

Darum müsse man im Gemeinderat Lösungen finden, welche Sanierungen und Erweiterungen am Gymnasium vorgenommen werden könnten. Zum einen sei die Sanierung des Altbaus geplant, zum anderen die Auslagerung der Räume in ein neues Gebäude, das die Pavillions ersetzen soll.

Umfassend investiert werden soll 2017 in die Sanierung der Bäder mit ihren 120 000 Gäste jedes Jahr. Aber die Bäder seien in die Jahre gekommen. 200 000 Euro wurden eingestellt, um politische Entscheidungen herbeizuführen und Planungsleistungen auf den Weg zu bringen. Die Frage aber lautet: Beide Bäder sanieren, ein neues Bad schaffen oder eins schließen? Helfen soll erneut ein Bürgerdialog. Denn auch bei der Entwicklung des G+V Areals sei das der richtige Weg gewesen.

Die Stadt habe massiv gewonnen, nicht nur was die Akzeptanz der Entscheidung anbelange, sondern auch an Qualität, da es in der Bürgerschaft viele Experten gebe, die geholfen hätten, so Fiedler.

Dinge, die 2016 weniger erfreulich waren: Die Städte Reutlingen und Tübingen hatten gegen den Ausbau der Outletcity geklagt.

Verständnis, so der OB habe er schon, aber ob der Klageweg der richtige Weg gewesen sei, dass wolle er dahingestellt lassen. Er ist der Überzeugung, mit dem gefundenen Kompromiss könne nicht nur Metzingen sondern auch die Nachbarn zufrieden sein. Es gäb jetzt klare Regeln, was die Entwicklung für die nächsten 15 Jahre anbelangt.

Ein dominierendes Thema 2016 war der Umgang mit Flüchtlingen. 300 Schutzsuchende leben in der Stadt. In der Bevölkerung sei eine breite Akzeptanz und viel Engagement.

Es sei nicht nur eine Frage des Wohnraums. Vielmehr gehe es um die Integration, bei der auch die VHS Metzingen mithelfe und für die man eng mit dem Landkreis und dem Integrationszentrum zusammen arbeit. Man habe viel auf den Weg gebracht, was aber auch große Ausgaben nach sich ziehe, die die Stadt auch in den kommenden Jahrne noch beschäftigen werden, so Fiedler.

Ein anderes Thema hatte in Metzingen dieses Jahr für Aufregung gesorgt. Mit den Sanierungsarbeiten am Gleisbett im Metzinger Bahnhof habe die Bahn die Querung abgebaut ohne ein Ersatzlösung zu bieten, berichtet der OB. Viele Bürgerinnen und Bürger seien daraufhin zu ihm kommen, aber die Stadt habe keine Möglichkeit an dieser Situation etwas zu ändern. Langfristig habe man allerdings die Hoffnung, dass man die Barrierefreiheit des Bahnhofs durch den Einbau eines Aufzugs am Mittelbahnsteig erreichen könne, allerdings werde das noch 4 bis 5 Jahre dauern.

Für politischer Aufregung sorgte eine Entscheidung der Verwaltung zur Salonkreuzung im Stadtteil Neuhausen. Der Gemeinderat hatte das Votum des Ortschaftsrates überstimmt.

Der Neuhäuser Ortschaftsrat habe einen Kreisverkehr gewollt, allerdings sei der Vorschlag der Verwaltung, also die sogenannte Doppel T-Kreuzung ausgeführt worden, so der OB. Es sei immer schwierig, wenn der Gemeinderat sich über die Ortschaft hinwegsetzte. Eine solche Entscheidung führe immer  zu viel Diskussionen die man sich nicht unbedingt wünsche.

Im Jahr 2016 hat Metzingen nicht nur Schulden abgebaut sondern auch Rücklagen gebildet und investiert. Darum schaut OB Fiedler relativ gelassen, auf die Bürgermeisterwahl in 2017.

Seiner Ansicht nach sei die Arbeit der letzten 8 Jahre - zu der viele beigetragen hätten - erfolgreich gewesen. Darum sehe er dem Wahltermin zuversichtlich entgegen und hoffe darauf, dass die Bevölkerung die positive Entwicklung honorieren werde.

Ein politisch und wirtschaftlich, turbulentes Jahr – aber auch sportlich hatte Metzingen 2016 einiges zu bieten. Vor kurzem war Tennisspielerin Laura Siegemund zu Gast. Im Gepäck hatte sie den Sieger-Pokal der US-Open.

Es habe Spaß gemacht, so Fiedler. Sei sei schon ein besonderes Gefühl gewesen, den Pokal in der Hand zu halten. Aber auch die Tussies hätten eine erfolgreiche Saison hinter sich, wenn auch mit etwas Glück noch mehr drin gewesen wäre. Die Stadt jedenfall sei stolz auf die Ergebnisse, die die Handballerinnen zu tollen Aushängeschildern für Metzingen machten.

Ein anderes Aushängeschild sei der Metzinger Stadtwein. 2013 hatte die Stadt einen Weinberg gekauft – im letzten Jahr ist der Wein geerntet worden. So habe er bei einer so langen Weinbautradition 2016 erstmals Metzinger Stadtwein trinken können, so der Oberbürgermeister stolz. Und ganz nebenbei bemerkt sei der Wein, gott sei dank, auch ein sehr guter geworden.

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