Das sei illegal, aber möglich, warnt Nohl: "Zum einen kann man sehr viele Leute ausspionieren. Politiker, oder Geschäftsleute - Zielpersonen zu denen man nichts weiter braucht als den Nachnamen. Zum anderen lässt sich diese Information zu Geld machen, indem man Tickets umbucht, teilweise storniert und in Gutscheine umtauschen lässt. Das heißt wir reden hier von Problemen einmal der Privatsphäre und zum anderen von einem Betrugsrisiko."
Um zu zeigen, dass das tatsächlich funktioniert, hat Karsten Nohl mit dessen Einverständnis die Flugdaten eines CDU-Politikers geknackt. Kurze Zeit später hatte er alle persönlichen Daten und Fluginformationen von Thomas Jarzombek. Der Obmann der Unionsfraktion im Bundestagsausschuss "Digitale Agenda" hat gestaunt als er um seinen Flug bangen musste. Für ihn besteht darin neben dem möglichen Datenklau ein großes Sicherheitsproblem: "Wenn jemand mit meiner Bordkarte ins Terminal gehen kann, kann das natürlich ein großes Problem sein, weil man da auch gar keinen Identitätscheck mehr machen kann. Nehmen wir jetzt nur mal den Fall jemand möchte aus irgendeinem Grund das Land verlassen und das inkognito machen, wäre das ein Weg, den man gehen kann."
Auf Anfrage von WDR und SZ teilte der Bundesverband der Luftverkehrswirtschaft mit, dass man bei den Buchungen ständig am Sicherheitssystem arbeite, Angriffe auf vielfältige Weise identifizieren und abwehren könne. Ein Fall, bei dem Kundendaten missbraucht oder Flüge unbefugt umgebucht wurden, sei noch nicht vorgekommen.
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