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Baden-Württemberg:

100 Handgranaten als Belohnung - Wegen Terror-Mitgliedschaft: Landeskriminalamt nimmt militanten Islamisten fest

Stand: 20.12.16 20:29 Uhr

20.12.2016. Beamte des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg haben gestern den 23-jährigen Syrer Abdoulfatah A.festgenommen Ihm wird Mitgliedschaft in der terroristischen Vereinigung "Jabhat al-Nusra" vorgeworfen. Dem Generalstaatsanwalt zufolge soll er nach Kampfeinsätzen im syrischen Rakka zur Belohnung über 100 Handgranaten sowie Panzerfäuste erhalten haben.

Die Bundesanwaltschaft hat gestern (19. Dezember 2016) aufgrund eines Haftbefehls des Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofs den 23-jährigen syrischen Staatsangehörigen Abdoulfatah A. durch Beamte des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg festnehmen lassen.

Der Beschuldigte ist dringend verdächtig, sich im Jahr 2013 in Syrien als Mitglied an der ausländischen terroristischen Vereinigung "Jabhat al-Nusra" beteiligt zu haben (§ 129b Abs. 1 i.V.m. § 129a Abs. 1 StGB). Darüber hinaus wird ihm im Haftbefehl vorgeworfen, gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen (§ 22a Abs. 1 Nr. 2 KrWaffenKontrG) sowie im Jahr 2015 die ausländische terroristische Vereinigung "Islamischer Staat" (IS) unterstützt (§ 129b Abs. 1 i.V.m. § 129a Abs. 1 und 5 StGB) zu haben.

In dem Haftbefehl wird dem Beschuldigten im Wesentlichen folgender Sachverhalt zur Last gelegt:

Im Frühjahr 2013 schloss sich Abdoulfatah A. in der Region Rakka/Syrien der "Jabhat al-Nusra" an. Konkret trat er einer der JaN zuzurechnenden Kampfgruppe bei, die der gesondert Verfolgte Abd Arahman A. K. (vgl. Pressemitteilung Nummer 48 vom 30. September 2016) anführte. In der Folge nahm Abdoulfatah A. an verschiedenen Kampfhandlungen teil. Nach einem von diesen Kampfeinsätzen erhielt er zur Belohnung über 100 Handgranaten und mehrere Panzerfäuste. Spätestens im Juli 2015 löste sich seine Kampfgruppe auf. Danach transportierte er für ein Mitglied des Geheimdienstes des "Islamischen Staates" eine Pistole mit Schalldämpfer und Munition, einen Sprengstoffgürtel sowie diverse Medikamente nach Aleppo/Syrien. An einem Kontrollpunkt der "Freien Syrischen Armee" (FSA) in Aleppo wurde er jedoch aufgegriffen und festgenommen.

Der Beschuldigte wurde heute dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der ihm den Haftbefehl eröffnet und den Vollzug der Untersuchungshaft angeordnet hat.

Die Festnahme steht nicht im Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin am Abend des 19. Dezember 2016. (Generalstaatsanwalt)

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