Weihnachtsmarkt Reutlingen | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Nach dem mutmaßlichen Berliner Terroranschlag: Menschen und Politiker in der Region erschüttert

Stand: 20.12.16 17:37 Uhr

Knapp 24 Stunden nach dem mutmaßlichen Terroranschlag mit einem möglicherweise islamistischen Hintergrund auf einen Berliner Weihnachtsmarkt mit bisher 12 Toten und rund 50 zum Teil Schwerverletzten haben sich viele Menschen in der Region, aber auch Politiker tief erschüttert gezeigt. Vom Besuch der Weihnachtsmärkte wollen sich die meisten aber nicht abbringen lassen.


Der Reutlinger Weihnachtsmarkt – der größte und am längsten dauernde in der Region Neckaralb. Die Reutlinger Polizei hält nach dem Anschlag in Berlin an dem bereits bestehenden Sicherheitskonzept uniformierten und zivilen Streifen fest. Das baden-württembergische Innenministerium geht bereits seit Monaten von einer abstrakt hohen Gefährdungslage aus.

Erschütterung im Reutlinger Rathaus bei Barbara Bosch, der Oberbürgermeisterin und Präsidentin des baden-württembergischen Städtetags. Ihre Anteilnahme gelte den Betroffenen und deren Familien. Bosch hat selbst Verwandte in Berlin. Der zweite Gedanke richte sich  nach Reutlingen. Sie mache sich Sorgen. Allerdings nicht, weil es konkrete Anhaltspunkte für irgendwelche besorgniserregenden Dinge hier gebe. Die Reutlinger Polizei sei hier, im Verbund mit dem Ordnungsamt, "sehr sorgsam und wachsam unterwegs":

Betroffenheit auch bei den Besuchern auf  dem Reutlinger Weihnachtsmarkt . Der islamistische Terror, der sich bisher vorwiegend in anderen Ländern abspielte, scheint vielen näher gerückt, obwohl noch nicht feststeht, welche Hintergründe sich hinter dem blutigen Angriff verbergen.

Eine furchtbare, traurige  Tragödie sei dies, so eine sichtlich gerührte Frau. Die Täter müsse man verfolgen, das Leben müsse aber weitergehe. "Unfassbar" bezeichnet eine andere Frau die Geschehnisse. Es sei nicht zu verstehen, " wie kann man sowas machen" . Unsicherer fühle sie sich aber nicht. Es könne "überall was passieren". Ein Tenor, der sich hier oft findet. Ein Maroni-Verkäufer  sieht das ebenso. Man habe Glück gehabt. Aber "es kann jeden Tag was passieren". Wenn da "einer reinrollt, was willst du da machen".

Auch das Thema, ob sich hier die Flüchtlingspolitik auswirke, wird diskutiert. Ein Mann, der grade seine Bratwurst ist, sagt: "man kann nicht alle über einen Kamm ziehen, aber es ist schlimm geworden in Deutschland". Ganz andere Befürchtungen hat ein grauhaariger Senior: Er habe Marokkaner als Freunde und " die müssen jetzt wieder drunter leiden. Das sind wieder die Leidtragenden."

Verbreitet ist auch die Meinung, dass das Ganze nicht unerwartet kommt. Damit habe man rechnen müssen, sagt einer. Angst machen lassen solle man sich aber nicht.  Dieser Meinung sind auch viele andere.

Ist die Politik mitverantwortlich, Macht die Politik genug? Hier sind die Meinung ganz unterschiedlich. Eine Seniorin sagt, "manche Sachen muss man einfach anders regeln". Mehr will sie aber auch nicht sagen. Ein Grundtenor: Die Menschen wünschen sich mehr Polizei auf der Straße und mehr Kontrollen. Zu verhindern sei so etwas wohl aber nicht.

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