Regionalzug Deutsche Bahn | Bildquelle: pixelio.de - Erich Westendarp Foto: pixelio.de - Erich Westendarp

Stuttgart:

Zugchaos im Regionalverkehr: Bahn und Verkehrsminister sehen Licht am Horizont

Stand: 19.12.16 16:00 Uhr

Nicht nur für den baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Hermann war es ein großes Ärgernis: im regionalen Schienenverkehr hatten sich Zugausfälle und Verspätungen der Deutschen Bahn gehäuft. Die Bahn hatte bei der Ausschreibung der Strecken lediglich befristete Verträge bekommen, weil der Zuschlag in mehreren Fällen an Konkurrenten ging. Auch die Strecke Tübingen-Stuttgart war betroffenen.


Er hatte seit Ende Oktober zum wöchentlichen Rapport der DB-Verantwortlichen ins Ministerium geladen und die Bahn zur Beendigung der Missstände aufgefordert. Die Sicht des grünen Verkehrsministers Winfried Hermann: Das Land zahle für die Personen-Nahverkehrszüge viel Geld an die DB - und erwarte, dass Fahrgäste ein verlässliches Angebot mit pünktlichen, sauberen und sicheren Nahverkehrszügen bekämen.


Am Montag haben der Verkehrsminister und der Regionalchef der Bahn David Weltzien eine positive Bilanz der seitherigen Bemühungen gezogen: es gäbe kontinuierliche Verbesserungen,  so Hermann. Auch wenn es noch einiges zu tun gäbe.

Das war zuvor ganz anders: Verspätungsquoten zwischen 20 und 30 Prozent auf manchen Strecken;, ausgefallene, teils verdreckte, veraltete Züge oder solche mit zu wenig Wagen, so die Vorwürfe. Der Schienen-Prsonennahverkehr als Ganzes habe gedroht, Schaden zu nehmen, so Hermann. In der Summe seien wöchentlich teils bis zu 260 Züge ausgefallen.Verheerend, in Zeiten des Feinstaubalarms und des immer wieder politisch propagierten und notwendigen Umstiegs von mehr Autofahrern auf die Bahn.

Das sieht jetzt im Rückblick auch die Bahn durchaus so, so David Weltzien, der neue Regionalchef der  DB.

Man habe ein absolut identisches Interesse  und er stimme mit der Analyse von Hermann überein. Man habe" nicht gebracht, was wir uns vorstellen". Allerdings, man müsse auch den Hintergrund verstehen, den gleich zwei Fahrplanwechsel bildeten. Die seien schon schwer genug, seien aber noch schwerer, wenn das Land erheblich eingreife.

Die regelmäßige Analyse der Situation im Ministerium, die Ursachenforschung der Ausfälle und die Suche nach Lösungen, so der Tenor, habe sich indessen ausgezahlt. Ende November hat die Bahn eine Taskforce ins Leben gerufen, die sich um Fahrzeuge, Personal, Pünktlichkeit, Fahrplanwechsel und stabilen Betrieb kümmert. Die Zugausfälle sind laut Bahn und Verkehrsministerium mittlerweile um rund zwei Drittel zurückgegangen.

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