Strobl beim "Digital Workshop" von Google | Bildquelle: RTF.1

Stuttgart:

Landesregierung, Google, Unis und Unternehmen kooperieren bei Digitalisierung

Stand: 10.12.16 17:07 Uhr

Selbstfahrende Autos, Supermärkte ohne Kassierer oder weit entfernt stehende Fabriken, die miteinander kommunizieren: Das alles ist dank der fortschreitenden digitalen Vernetzung längst keine Zukunftsmusik mehr: Experten zu Folge steht die Welt inmitten eines epochalen Umbruchs, am ehesten mit der Erfindung der Dampfmaschine vergleichbar. Einigkeit besteht auch darin: Wer diesen Zug verpasst, der steht m Ende im Kampf um die Märkte und Produkte von morgen beim Thema Wohlstand und Arbeitsplätze als Verlierer dar. Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl hat deshalb ein Kooperationsprojekt von google mit Universitäten und Fachhochschulen auch ins Land geholt.

Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strob, CDU, bei Google in Stuttgart: Es ist die Welt von morgen, die längst begonnen hat. Der virtuelle Besuch von weit entfernten Museen, in der sich der Betrachter inmitten eines dreidimensionalen Raumes bewegt: nur eine der unglaublichen Möglichkeiten, die die Digitalisierung bereit hält.

Rund 65 Prozent der Berufe, so eine Einschätzung des amerikanischen Arbeitsministerium, die in 20 Jahren existieren werden, sind heute noch nicht bekannt; ebenso wenig die dann dafür notwendigen digitalen Kompetenzen und Menschen, die entsprechend qualifiziert sind. Eine Herausforderung für die, die wie Google, den Wandel vorantreiben; aber auch für die, die wie Hochschulen und Unis entsprechende Kenntnisse vermitteln und die Unternehmen, die später von entsprechend ausgebildeten Menschen abhängig sind.

Thomas Strobl hat deshalb als Schirmherr die von Google ins Leben „Digital Workshops on Campus"- Initiative ins Land geholt. Beteiligt waren Lehrstühle der Unis Stuttgart und Hohenheim sowie der Hochschulen Karlsruhe Pforzheim und die ESB Reutlingen.

Die Digitalisierung verände die Welt, so Strobl, "und wir sind mittendrin in diesem Prozess", "im Auge eines Taifuns", der lediglich mit der industriellen Revolution des vorvergangenen Jahrhunderts vergleichbar sei. "Allerdings mit einem Unterschied: Die Industrielle Revolution war langsam wie eine Schnecke", "die Digitalisierung hingegen schnell wie der Blitz": 

Es gelte "diese Welle Mitzugestalten", denn dies sei existentiell entscheidend für das Industrieland und Exportland Baden-Württemberg. Die klassischen Industrien wie Maschinenbau, Auto und Elektro seien zwar bereits gut aufgestellt. Dahinter aber beginne die Aufgabe der Politik und die frage: "was muss der Staat tun und was soll er nicht tun". Klar sei: die Gewährleistung der Bildung und  Ausbildung sei ein wichtiger Punkt.

"Bis in den letzten Bauernhof im Schwarzwald" werde man das Land im Rahmen der "Digitalisierungsinitiative" langfristig schnelles Glasfaserkabel legen, um die entsprechende Infrastruktur zu gewährleisten.

Was aber sonst noch? Genau hier soll die Kooperation „Digital Workshops on Campus" greifen, die google und andere Digitalisierungsmacher mit Unis, Hochschulen und Unternehmen zusammenbringt; sie müsse  die neuesten Entwicklungen der Anwender zu den Unis und Hochschulen bringen, um diesen die Ausbildung der Spezialisten von morgen zu ermöglichen,  so Phillp Justus, Vize-Präsident von Google Deutschland. Denn die Digitalisierung verändere "auch die Realität von Unternehmen"; sie bringe "Herausforderungen und Chancen". Und vor allem sie verändert sie auch "das, was sie lernen sollten". Denn der Berufs- und Arbeitsalltag werde  sehr stark von der Digitalisierung geprägt sein.

Mitarbeiter im Betrieb könnten so sogar letztlich Mit-Gestalter des digitalen Wandels werden, so Justus. Ein bedrohliches Alternativ-Szenario macht die EU -Kommission auf: Sie schätzt, dass  nach jetzigem Stand bis 2020 in Europa 700 000 Positionen nicht von Europäern besetzt werden könnten. Selbst Handwerksbetriebe, so eine weitere Studie, riskierten, ohne Digitalisierung abgehängt zu werden:  50 Prozent der digitalisierten Unternehmen wüchsen deutlich schneller.

Vor einem Jahr hat sich Google entschieden, in Europa bewusst "digital skills" zu vermitteln. Diese  kostenlosen Initiativen reichen von online-Kurse für Anfänger über soziale Medien und Suchmaschinen bis hin zu Unternehmensschulung vor Ort. Beispielsweise, wenn diese sich Internationalisieren wollten.

Über die Kurse lernen indessen auch Google und andere Anwender, nämlich über Bedürfnisse und Problemstellungen. Seit 2015 hat Google in in verschiedenen Angeboten in Europa eigenen Angaben zu Folge rund zwei Millionen Menschen über verschiedene Angebote kostenlos trainiert, 260 000 davon in Deutschland, davon 3000 Studenten. Das Unternehmen ist dafür dafür grade mit dem  European Digital Award 2016 der EU-Kommission ausgezeichnet worden. Alle Beteiligten wollen die Kooperation fortsetzen.

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