USA Flagge | Bildquelle: Pixabay.com

Stuttgart:

Nach Sensationssieg bei den US-Wahlen: Reaktionen zum Sieg von Donald Trump

Stand: 10.11.16 07:27 Uhr

Nach dem überraschenden Sieg des Republikaners Donald Trump bei den US-Wahlen gibt es zahlreiche Reaktionen aus Politik und Wirtschaft. Neben Bestürzung sind die Äußerungen vom Willen geprägt, jetzt einen pragmatischen Weg zu finden. Tübingens OB Boris Palmer und Ministerpräsident Kretschmann sehen das Ergebnis als Menetekel und als Warnschuss. Beide warnen davor, Ängste und Sorgen der Bürger nicht ernstzunehmen.


Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Grüne, und sein Stellvertreter Thomas Strobl, CDU, sind sich einig: Nach den Wahlkampf-Aussagen des republikanischen Kandidaten Donald Trump, verhehlen beide nicht:: sie setzen auf den Sieg der ehemaligen demokratischen Außenministerin Hillary Clinton. Bei einem Sieg von Trump, so Ministerpräsident Kretschmann und Strobl unisono, werde es schwierig. Schwierige Zeiten würden dann "auf Deutschland und Europa zukommen", so Strobl: "Wir könnten es allerdings auch nicht ändern.Man müsse dann "auch mit einem solchen Präsidenten arbeiten".

Die Wahl ist jetzt mit dem nicht gewünschten Ergebnis zu Ende gegangen: Donald Trump wird der 45. US-Präsident Im Wahlkampf hatte er bei Politikern und der Wirtschaft mit verschiedentlichen Äußerungen für Entsetzen gesorgt: unter anderen mit kritischen Bemerkungen zu Nato, Europa, bewundernden Äußerungen zu Putin und Erdogan, sowie gegen TTIP und den Freihandel. Harsche Worte, fast verachtende Worte, von Trump auch zu Bundeskanzlerin Angela Merkel und Deutschland.

Heute dann die ersten Reaktionen: Ministerpräsident Kretschmann sagte: es gebe allerorten Befürchtungen, wie sich das Verhältnis zu Europa gestalten werde. Es gelte, die Wahl anzuerkennen und sich für den Erhalt der guten wirtschaftlichen und politischen Beziehungen einzusetzen. Auch in Europa, Frankreich und Deutschland grassiere Unmut über etablierte Politik. Das liberale westliche Wertefundament müsse erhalten und entwickelt werden. Dabei müsse man Zweifelnde und Ängstliche ernst- und mitnehmen.

Der Chef der Unionsfraktion im Bundestag, Volker Kauder, sagte: „ Mit den USA verbindet uns eine Wertegemeinschaft". Umgekehrt müsse der neue US-Präsident erkennen, dass ein gutes Verhältnis zu Europa und Deutschland seinem Land letztlich nur nütze. Auch die Vereinigten Staaten brauchen Freunde. Dabei sollten diese sich vor Augen halten, dass am verlässlichsten diejenigen Länder seien, mit denen die Freundschaft seit langem bestehe.

Entsetzen beim Chef der SPD-Landtagsfraktion, Andreas Stoch: Niemals habe er für möglich gehalten, dass ein Mann zum Präsidenten gewählt werden könne, der bewusst die Unwahrheit sagt, Minderheiten diskriminiert, ein sexistisches Frauenbild und haltlose Versprechungen habe. Dennoch müsse man die Wahl akzeptieren.

FDP-Landeschef Michael Theurer mahnte, "bei aller Besorgnis jetzt Besonnenheit und nicht Aktionismus walten" zu lassen. Auch die USA seien auf Verbündete und Freunde angewiesen. Die richtige Antwort sei "die Rückbesinnung Deutschlands und Europas auf eigene Werte und Stärken".

Der Tübingens OB Boris Palmer sagte: die Wahl könne eine Katastrophe nicht nur für Minderheiten, sondern für den Weltfrieden, Weltwirtschaft und die Idee der Demokratie bedeuten. Das Ergebnis zeuge aber auch – wie ähnliche in Österreich, Frankreich und Deutschland - von einer Arroganz gegenüber den kleinen weißen Mann auf der Straße, die es nicht nur in den USA gäbe, und von der Mobilisierung der Wut auf Politik. Es zeige sich, dass Respekt und Toleranz nicht beschränkbar auf das seien, was man selbst für richtig und würdig halte.

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