Der Auftakt am 31. Oktober, dem Reformationstag, steht im Zeichen der Ökumene zwischen Lutheranern und Katholiken. Nach Jahrhunderten der Spannungen und einigen Jahrzehnten der Annäherung wollen sie erstmals auf globaler Ebene zusammen an die Reformation erinnern. Die Veröffentlichung von Luthers 95 Thesen am 31. Oktober 1517 gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit hatte die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge.
Die Martin-Luther-Medaille geht erstmals an einen Katholiken
Papst Franziskus und der Präsident des Lutherischen Weltbunds (LWB), Bischof Munib Younan, kommen am 31. Oktober unter dem Motto "Vom Konflikt zur Gemeinschaft - Verbunden in Hoffnung" zu einer ökumenischen Feier zusammen und wollen das mit einer gemeinsamen Erklärung besiegeln. In Lund bei Malmö hatten sich die lutherischen Kirchen in der Welt vor 70 Jahren zusammengeschlossen. In einer Großveranstaltung im Stadion von Malmö wollen beide Kirchen ihr gemeinsames gesellschaftliches Engagement bezeugen, zum Beispiel für Flüchtlinge und Frieden.
In Berlin wird die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) erstmals einen Katholiken für seine Verdienste in der Ökumene mit ihrer Martin-Luther-Medaille ehren: den ehemaligen Mainzer Bischof und langjährigen Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann.
Nach dem Gottesdienst in der Marienkirche bitten Bundesregierung und Land Berlin zum Festakt im Konzerthaus am Gendarmenmarkt, um die Reformation als Ereignis von nationaler Bedeutung zu feiern. Die Festrede hält der ehemalige Pfarrer und heutige Bundespräsident Joachim Gauck.
Das Festjahr endet am 31. Oktober 2017, genau 500 Jahre nach dem legendären Thesenanschlag des Reformators in Wittenberg.
![]() | Stark bewölkt 13 / 16° C Luftfeuchte: 56% |
![]() | Bewölkt 13 / 15° C Luftfeuchte: 59% |
![]() | Bewölkt 9 / 12° C Luftfeuchte: 69% |