Die Auftragslage in der Metall- und Elektroindustrie in der Region Neckar-Alb und im Nordschwarzwald stagniert. Weniger als die Hälfte der befragten Unternehmen erwartet einen Zuwachs. Dementsprechend gehen nur zwei von fünf Unternehmen von höheren Umsätzen aus. Knapp ein Drittel erwartet, dass alles so bleibt, wie es ist.
Das wirkt sich auch auf die Personalpolitik der Unternehmen aus. "Kurzarbeit ist immer noch kein Thema", sagte Reiner Thede. "Ich hoffe mal, das bleibt auch so, wir haben vereinzelten Abbau, aber das bewegt sich in der Größenordnung unter 10 Prozent der Unternehmen, in den meisten Unternehmen sieht es recht gut aus, die wenigsten wollen betriebsbedingt kündigen." Mehr als die Hälfte der Unternehmen besetzt frei werdende Stellen weiterhin.
Für das kommende Jahr erwartet die Hälfte der Unternehmen, dass sich die Umsätze nach oben entwickeln. Ein weiteres knappes Drittel sieht eine Stagnation. Beim Personal sind eher Einstellungen als Entlassungen geplant. Die Zeitarbeit geht zurück. Bei den Investitionen will jedes zweite Unternehmen das Niveau von diesem Jahr halten. Die Unternehmen mit mehr und mit weniger Investitionslaune halten sich die Waage.
Schwer kalkulierbare Risiken sind beispielsweise der Brexit, der sich derzeit in den Verhandlungen befindet. "Das schlimmste, was passieren könnte, ist, dass das Handelsniveau auf das Niveau der WTO-Vereinbarungen heruntergefahren wird, das heißt, Europa agiert mit England wie mit jedem anderen Staat in der Welt", sagte Thede. "Das bedeutet wieder Zölle, die eingeführt werden, und das wäre für unsere europäische Industrie, aber auch für die englische Industrie fatal."
Die USA sind der wichtigste Handelspartner – nicht nur für die Europäische Union insgesamt, sondern auch für die Region. Deshalb sei das geplante Freihandelsabkommen TTIP für die heimische Wirtschaft so wichtig. "Bei TTIP bin ich maßlos enttäuscht", sagte Thede. "TTIP wird in der Amtszeit von Präsident Obama nicht mehr unterzeichnet, ich denke mal, dass hier eine historische Chance vertan ist und kann nur hoffen, dass, wenn sich die Gemüter wieder abgekühlt haben, sich wieder sachlich an de Tisch setzt."
Kritik geht aber auch an die Innenpolitik: Hier habe die Große Koalition im Bund die Unternehmen mit überbordenden Berichts- und Dokumentationspflichten belastet. Die Bundesregierung solle sich wieder an die alte One-in-one-out-Regel erinnern: Pro zusätzlicher Belastung für Unternehmen solle zugleich an anderer Stelle eine Belastung abgebaut werden.
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