Hochschule Reutlingen | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen/Stuttgart:

Wie durch Wissenstransfer schneller neue Produkte entstehen: Wissenschaftsministerin Bauer an der Hochschule Reutlingen

Stand: 16.10.16 17:09 Uhr

Im Zeitalter der Globalisierung und dem Kampf um Absatzmärkte im Ausland wird die Zusammenarbeit von Hochschulen und Universitäten mit der heimischen Wirtschaft immer wichtiger. Besonders gilt dies für Baden-Württemberg, weil hier zwei Drittel aller Arbeitsplätze vom Export abhängen. Dabei geht es darum, erforschtes Wissen möglichst schnell in hochklassige Produkte umzusetzen - und gleichzeitig das Forschungspotential von Hochschulen für Unternehmen verfügbar zu machen. Das Zauberwort dafür heißt "Wissenstransfer". Und hier spielt die Hochschule Reutlingen im Konzept der Landesregierung eine herausragende Rolle. Grund genug für Wissenschaftsministerin Theresia Bauer dort vorbei zu schauen. Das Thema: Wirtschaft trifft Wissenschaft.


Fünf Fakultäten, mittlerweile sechs eigene Lehr- und Forschungszentren für forschungsorientiere Master-Programme; Studieren möglichst nah an der angewandten Praxis und dem Bedarf der Unternehmen: Die Hochschule Reutlingen ist seit langem eine Erfolgsgeschichte: Rund 6000 Studenten – ein Wachstum von knapp 60 Prozent seit 2007. Unter dem Stichwort "Wissenstransfer" zwischen Unternehmen, Wirtschaft und Hochschule soll das Profil jetzt weiter geschärft werden. Denn nur so könnten das Exportland Baden-Württemberg und seine Unternehmen im Kampf um globale Märkte gesichert werden – so der Tenor der von der IHK Reutlingen und der Reutlinger Hochschule initiierten Veranstaltung „Wirtschaft trifft Wissenschaft".

Ein Kooperationsgedanke, der freilich Unterstützung von allen Seiten brauche. Das machte der Präsident der Hochschule Reutlingen, Hendrik Brumme, der anwesenden Ministerin und den Unternehmensvertretern klar.  Die Hochschule sei bei Studenten und in ihren Aufgaben stark gewachsen, beim Personal und den ihr zur Verfügung stehenden Flächen aber nicht in der entsprechenden Stärke. Hier brauche es Lösungen. Und auch an die Wirtschaftsseite hatte Brumme einen Appell parat: Man erwarte sich "tatsächlich mehr Engagement.Denn nur wenn die Firmen hier investieren, wissen wir, dass das das richtige Programm ist."

Der Ausbau strategischer Partnerschaften sei das Gebot der Stunde, so auch die Gastrednerin, Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, Grüne. Denn fast jeder habe "eine Idee, aber was zählt ist ist, aus einer Idee ein gutes Produkt zu machen". Was man also brauche,  sei "der Mut, diese Idee auch in gute Produkte und Dienstleistungen umzusetzen". Grade hierfür seien anwendungsorientierte Studien-Institutionen wie die Hochschule Reutlingen gerade zu prädestiniert.

Es zeige sich, dass praktisch alle bahnbrechenden Innovationen der vergangenen Zeit so entstanden seien. Die  "großen Herausforderungen wie  Energieversorgung, Klimawandel, ein Wirtsdchaftswachstum mit möglichst geringem Ressourcen-Verbrauch oder moderne Mobilität" seien nur dann zu bewerkstelligen, wenn  "exzellente innovative Forschung mit  unternehmerischem "know how" zusammenkomme. Aus Sicht Bauers sind die vorhandenen Kooperations-Potentiale im Land bei weitem nicht ausgeschöpft. Mehr

Forschung und deren Verknüpfung mit der Wirtschaft - das ist auch das Thema, das IHK-Präsident Christian O. Erbe umtreibt. De IHK begrüße dass die Hochschulen für angewandte Wissenschafte nicvht nur mehr lehrten, sonder immer mehr Forschung machten. So könne grade die Innovationsfähigkeit  kleiner und mittlerer Betriebe ausgebaut werden. Genau das müsse aber auch garantiert werden. Denn grade diese hätten oft keinen Zugang zu eben solchen Forschungsaktivitäten.

Wie Bauer tritt auch Erbe für neben bereits laufenden projektbezogenen Kooperationen für zielgerichtete, große strategische Forschungskooperationen ein. Und wie Bauer und Brumme will die IHK, dass mehr Studenten den Sprung  als Gründer zur „Spin Offs" und „Start Ups" wagen. Dazu haben die IHK und die Hochschule ein ehrgeiziges Abkommen geschlossen. Bis in 10 Jahren soll sich Reutlingen aus dem bisherigen Mittelfeld deutscher Gründer-Hochschulen auf das Siegertreppchen der Besten heben.

Die Landesregierung hat gerade dazu  auch ein Förderprogramm „Gründung in Forschung und Lehre aufgelegt. Die Resonanz an gut ausgearbeiteten Konzepten, so Bauer, sei überwältigend. Darunter auch das Projekt "Spinnovation", ein Kooperationsprojekt, an dem Hochschule Reutlingen beteiligt ist.

Bauer will zudem trotz der Sparvorgaben für alle Landesressorts mehr Geld für eine bessere Ausstattung der Hochschulen generieren; eine Kabinettsvorlage schlägt unter anderen vor, dass Nicht-EU-Studenten  und Zweistudium-Studenten einen Kostenbeitrag für ihr Studium leisten sollen. Zudem ist die Erhöhung der Semestergebühren im Gespräch.

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