Gründe gibt es viele: Da ist zum ist der demographische Wandel: immer weniger Menschen müssen für die aktuelle Rentengeneration aufkommen. Denn in Deutschland finanziert die arbeitende Generation die aktuellen Rentenzahlungen. Und das für Menschen, deren Lebensalter und die Dauer der Rentenbezüge permanent steigt; nicht aber die Lebensarbeitszeit. Dazu kommen Europäische Niedrigzinsen, die Lebensversicherungen, Geldanlagen oder privates Sparen unrentabel machen.
Der baden-württembergische Verbraucherschutzminister Peter Hauk, CDU fordert jetzt von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles, SPD, die Einführung eines zusätzlichen privaten Vorsorgekontos. Dieses soll unter dem Dach der Deutschen Rentenversicherung DRV angesiedelt sein und die Rentenlücke schließen helfen.
Die wesentlichen Forderungen: Bürger müssten den Zugang zu einer zusätzlichen kostengünstigen, transparenten und vor allem profitablen privaten Geldanlagemöglichkeit bekommen. Und dies müsse bei einer Institution sein, "die bei Verbrauchern bekannt und anerkannt ist".
An einer Lösung gegen die drohende massenhafte Altersarmut hatte eine von der Vorgängerregierung eingesetzte Expertenkommission viele Jahre gearbeitet.Jetzt legt die Gruppe, der unter anderem die Deutschen Rentenversicherung, aber auch das Magazin Ökotest angehört, pünktlich zu den Diskussionen um Maßnahmen gegen das drohende Rentenloch ihr Konzept des Vorsorgekontos vor. Die Grundidee:: der Staat als Verwalter hält Kosten und Gebühren niedrig und stellt zudem die für die Riester-Rente typischen Förderungen bereit. Zudem sorgt sie über eine solide Anlagerendite für eine profitablere Geldanlagemöglichkeit, als derzeit bei allen anderen Vorsorge- und Anlagemöglichkeiten.
Übertrage man die Fördermöglichkeiten der Riester-Rente auf das geforderte Vorsorgekontomodell, so gäbe es einen Grundzuschuss von 154 Euro plus Zuschüsse für Kinder. Rechne man die Inflation dann mit ein, so Hauk, vergrößere sich der Betrag schon auf rund 190 Euro. Grundlage wäre, dass monatlich rund rund vier Prozent des Bruttogehalts in das Vorsorgekonto fließen.
Mit anderen Worten: Eine private Anlagemöglichkeit für Geld bis zur Rente entstünde, wie sie sonst derzeit nirgendwo zu bekommen ist. Bei den aktuellen Niedrigzinsen für Bürgerinnen und Bürger sogar die weitaus attraktivste Anlagemöglichkeit. Bisherige Modelle – wie Banksparpläne oder die überaus nicht populäre Riester-Rente - litten hingegen unter Kosten; Gebühren und Provisionen.
Test hätten früh gezeigt, dass man 120 Jahre alt werden müsse, um eine Verzinsung von grade mal 2 Prozent zu erreichen, so der Chefredakteur des an der Fachgruppe ebenso beteiligten Magazins Ökotest.t.Teilweise sei es sogar so, dass man am Ende weniger herausbekomme als man hinein gegeben habe.
Der Staat könne auf diese Weise, so Hauk, seinen Bürgern etwas von dem abgeben, worunter dieser leide und wovon der Staat seit Jahren selbst profitiere; denn dieser hat durch die Niedrigzinspolitik der EZB seit 2008 rund 122 Milliarden Euro gespart.
Jeder Bürger müsse als das Recht auf ein DRV-Vorsorgekonto haben; ziehe man nicht die Riester-Förderungen, so sollen dort dann auch völlig flexible Monatsbeiträge fließen können. Eine garantierte Verzinsung gibt es zwar nicht. Eine Modell-Rechnung der letzten 18 Jahre hat laut DRV aber eine Verzinsung von 5,39 Prozent ergeben.
Sollte das Modell vom Bundesarbeitsministerium nicht in sein Konzept aufgenommen werden, erwägt Baden-Württemberg eine eigenständige Bundesratsintitiative.
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