Mike Münzing | Bildquelle: RTF.1

Münsingen:

Viel Lob für Willkommenskultur auf Neujahrsempfang

Stand: 20.01.14 14:28 Uhr

Integration von Migranten, Inklusion von Menschen mit Behinderungen, demographischer Wandel und Klimawandel. Laut Bürgermeister Mike Münzing sind das die großen Herausforderungen der Zukunft in Münsingen. Die Stadt und die dort ansässigen Kirchengemeinden haben gestern Nachmittag zum alljährlichen Neujahrsempfang in die Alenberghalle eingeladen.

Münsingen ist beeindruckend – so die zusammenfassende Botschaft von Bürgermeister Mike Münzing beim diesjährigen Neujahrsempfang. Beeindruckend vor allem das ehrenamtliche Engagement in der Stadt – aber auch das hauptamtliche, wenn es über die eigentliche berufliche Aufgabe hinaus geht. "Ohne die Bereitschaft der Baugenossenschaft Münsingen, eine Wohnanlage mit drei Mehrfamilienhäuser im Bereich der Levy- und Keplerstraße nicht wie ursprünglich geplant abzureißen, sondern für die Unterbringung von Asylbewerbern zur Verfügung zu stellen, wäre der Landkreis Reutlingen gegebenenfalls gezwungen gewesen Schulen, leere Schulen im Landkreis oder Sporthallen beschlagnahmen zu müssen und die Menschen dort in Sammelunterkünfte unterzubringen" , sagte Bürgermeister Mike Münzing.
 
47 Asylbewerber hatte die Stadt Münsingen bei sich aufgenommen, und die Münsinger taten viel dafür, sie zu integrieren. In der Stadt herrsche ein spürbares Engagement der Menschlichkeit, eine Willkommenskultur. Und die sei auch notwendig.  Münzing: "Wie würden wir selbst reagieren, wenn wir um Leib und Leben von uns selbst und von unseren Familien fürchten müssen? Wenn wir die Nahrungsmittelversorgung, die medizinische Versorgung, die Versorgung mit Kleidung, mit einem Dach über dem Kopf oder beispielsweise auch Bildung für unsere Kinder nicht sicherstellen könnten?
 
Auch von den Kirchen viel Lob für die Bürger, aber auch Kritik. Und die richtete sich vor allem gegen den Gemeinderat. Dass er die ehrenamtliche Arbeit der Begegnungsstätte Germania nicht unterstütze.  Dekan Michael Scheiberg sagte: "Ich will dem Gemeinderat nun wirklich nicht unterstellen, da wäre ich zutiefst missverstanden, seine soziale Verantwortung für unser Gemeinwesen in Münsingen nicht wahrzunehmen. Aber an dieser Stelle ist es zumindest schwer erkennbar. Deshalb möchte ich noch einmal werben, die Germania bei Haushaltsplanungen nicht nur unter dem Kriterium Verein, der alles über einen Kamm schert, zu betrachten, sondern auch mit einem von außen erkennbaren differenzierten Blick. "
 
Viel Lob dagegen für die Willkommenskultur, mit denen die Münsinger den Asylbewerbern begegneten. Das werde auch jenseits der Stadtgrenzen als positiv wahrgenommen.
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