Diözesanmuseum Rottenburg | Bildquelle: RTF.1

Rottenburg:

Ausstellung im Diözesanmuseum beleuchtet Ernst und Heiterkeit in der christlichen Liturgie

Stand: 01.06.14 17:26 Uhr

Glaube und Religion ist für viele Menschen in erster Linie eine sehr bedeutsame und auch ernste Angelegenheit. Doch Religiösität kennt auch eine andere Seite – die Seite des Spiels und der Heiterkeit. Und das möchte die aktuelle Ausstellung im Rottenburger Diözesanmuseum "Religion und Spiel – von tiefem Ernst und göttlicher Heiterkeit", zeigen.

Jesus am Kreuz - eine Szenerie die, bei vielen ein beklemmendes Gefühl auslöst. Und doch zeigt sich in diesem Objekt etwas geradezu verspieltes. Diese Mischung aus "tiefem Ernst" und "göttlicher Heiterkeit" findet sich in vielen der ausgestellten Objekte. Sowohl in Gegenständen für die private Andacht als auch in Objekten die für religiöse Zeremonien und Rituale benutzt wurden oder in religiösem Kinderspielzeug.
"Das Spiel ist etwas das einen in seiner Entwicklung fördert. Und es ist auch so, dass das Spiel auch in der Theologiegeschichte eine große Rolle spielt. Weil nämlich dieses Kreative, dieser Selbstzweck der hinter dem Spiel steckt, das wird als Analogie zum göttlichen Schöpfungsakt gesehen. Also es passt sehr gut zusammen", erklärt Melanie Prange vom Diözesanmuseum Rottenburg.

In dem detailgetreu nachgebauten Miniatur-Altar für Kinder, offenbart sich das in ganz besonders eindrücklicher Weise. Aber auch in den ebenso liebevoll gestalteten Nonnenstuben. Die Nonnenstuben, so Prange, seien Geschenke von den Klosterfrauen an ihre Familien gewesen. Dabei sei es vor allem darum gegangen den Familien die Lebensweise der Nonnen zu veranschaulichen. Unklar sei allerdings ob mit diesen Puppenstübchen auch gespielt worden sei, da es sich doch um sehr hochwertige Objekte handle. 

Auch eine Laterna Magica – lateinisch für Zauberlaterne, gehört zur Ausstellung. Das Projektionsgerät stammt aus dem neunzehnten Jahrhundert und wurde für religiöse Vorführungen auf öffentlichen Plätzen benutzt. Also für eine Art Freiluftkino mit unbewegten Bildern.

Eine lange Tradition im Christentum hat auch das Osterspiel. Bereits im vierten Jahrhundert ist festgehalten, dass Christen in Jerusalem die Stationen der Passion Christi nachgespielt haben. 

Die mit Edelsteinen und Gold verzierte Madonnen-Statue mit dem Jesuskind im Arm, gilt als ein weiteres Highlight der Ausstellung. Das Besondere an ihr sei, erklärt Prange, dass man den Kopf der Madonna wenden könne. An Weihnachten und dem übrigen Jahr lächle sie das Christuskind an. In der Karwoche aber werde ihr Kopf gedreht und ein weinendes Gesicht käme zum Vorschein.

Mehr "Religiöses Spiel" ist noch bis zum 18. Januar 2015 im Rottenburger Diözesan-museum zu sehen. Weitere Informationen, beispielsweise zu den Öffnungszeiten, finden sich auf der Website des Museums.  www.dioezesanmuseum-rottenburg.de

 

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