Al Baghdadi soll demnach in der inoffiziellen Hauptstadt des sogenannten "Islamischen Staates", Rakka (Syrien), ums Leben gekommen sein. Anderen Meldungen zufolge soll er im nordirakischen Mossul gestorben sein.
Eine offizielle Bestätigung steht noch aus. In den vergangenen Jahren war bereits mehrfach gemeldet worden, Al Baghdadi sei bei Luftangriffen gestorben oder verwundet worden. Allerdings meldet nun zum ersten Mal auch eine dem IS nahestehende Nachrichtenagentur den Tod des Terror-Chefs.
Offensichtlich war Baghdadi bei früheren Angriffen nur knapp dem Tod entronnen: Irakische Medien hatten vergangenes Jahr eine Aufnahme veröffentlicht, auf dem Al Baghdadi, schwer verletzt nach einem Angriff auf seinen Autokonvoi, zu sehen sei. Der "IS"-Terrorchef sei aufgrund seiner Verletzungen anschließend mehrere Monate nicht in der Lage gewesen, die Terror-Organisation zu lenken.
Seit 2015 habe Al Baghdadi häufig seinen Standort gewechselt, um der Anti-IS-Koalition kein leichtes Ziel zu bieten. So sei er mehrfach zwischen dem syrischen Rakka und dem nordirakischen Mossul hin- und hergewechselt, und habe sich auch im syrisch-irakischen Grenzgebiet aufgehalten. Dabei habe er Routen abseits der großen Straßen benutzt.
Mit der Rückeroberung der Sindschar-Region hatten die Anti-IS-Kämpfer bereits vor einigen Monaten die Hauptverbindungen zwischen den syrischen und irakischen "IS"-Gebieten unterbrochen. Seither war es der islamistischen Terror-Irganisation zunehmend schwerer gefallen, Terroristen und Material zwischen Syrien und Irak zu verschieben.
CNN zufolge sind die auf Baghdadi angesetzten, US-amerikanischen Ermittler zwei alternativen Szenarien nachgegangen: Dem ersten Szenario nach hätte der Gesuchte unentwegt seine Standorte gewechselt, um nicht entdeckt zu werden. Dem zweiten Szenario nach hätte sich Baghdadi die ganze Zeit über in Rakka versteckt gehalten.
Vergangene Woche war von irakischen Medien bereits gemeldet worden, der Terror-Chef sei bei einem Luftangriff der Anti-IS-Koalition verwundet worden. An den Folgen dieser Verwundungen soll er jetzt gestorben sein.
Er habe Gerüchte über Baghdadis Tod gehört, könne das aber "derzeit nicht bestätigen", zitiert die britische Tageszeitung "The Mirror" den Sprecher der Internationalen Koalition, Colon Chris Garver.
Irakischen Medienberichten zufolge - und von der deutschen Medienlandschaft bislang unbemerkt - soll Al Baghdadi seit 2014 oder 2015 mit einer Frau verheiratet sein, die einen deutschem Pass besitze.
Dem "Mirror" zufolge sei Al Baghdadis Tod nun aber erstmals auch durch eine dem "IS" nahestehende Nachrichtenagentur vermeldet worden. Diese habe gemeldet: "Abu Bakr al-Baghdadi wurde durch Luftangriffe der Koalition in Rakka getötet, am fünften Tag des Ramadan".
Der Tod Al Baghdadis wurde am 15.06.2016 auch von der irakischen Nachrichtenplattform iraqinews gemeldet - unter Berufung auf die der "IS" nahestehenden Nachrichtenagentur al-Amaq. Baghdadi sei der Agenturmitteilung zufolge als "Märtyrer" durch einen Luftangriff der "Kreuzzügler-Koalition" gestorben: "We announce to you the martyrdom of the Amir al-Mu'meneen Mujahid Caliph Abu Bakr al-Baghdadi (May God accept him) in an airstrike by the crusaders' coalition in Wilayat Raqqa on the Fifth of Ramadan 1437," zitiert Irakinews die Mitteilung der IS-Nachrichtenagentur.
Aus irakischen Sicherheitskreisen verlautete dem Mirror zufolge, der Konvoi des Terror-Chefs sei auf dem Weg nach Karbala durch die irakische Luftwaffe bombardiert worden. Baghdadi habe sich auf dem Weg zu einem Treffen mit weiteren "IS"-Führern befunden. Iraqinews vermeldete dazu, al-Baghdadi sei während eines Luftangriffs der US-geführten Koalition auf Rakka am Freitag Morgen, 10. Juni 2016, getötet worden
Die Führungsmannschaft des "IS" war in den vergangenen Monaten, so berichten irakische Medien, durch Luftschläge und Spezial-Einsatzkommandos der Anti-IS-Koalition bereits erheblich ausgedünnt worden.
So wurden im März 2016 zwei hochrangige IS-Führungskräfte durch US-Luftschläge getötet: Amar Al Shishani ("Der Tschetschene"), einer der höchsten Militärkommandeure des IS, und Abd al-Rahman Mustafa al-Qaduli, der "Finanzminister" der islamistischen Terror-Organisation.
Aktualisiert: 15.06.2016 - 13:06 Uhr
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