Zirkusschule | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Kindern eine Perspektive geben - Zirkusschule aus Nicaragua tourt durch die Region

Stand: 10.06.16 17:29 Uhr

Nicaragua ist ein Staat in Zentralamerika mit rund 6 Millionen Einwohnern. Er grenzt an Honduras und Costa Rica, an den Pazifik ebenso wie an die Karibik. Und: Nicaragua ist eines der ärmsten Länder in Zentralamerika. In Granada, einer der größten Städte dort, hat der Clown Diego Gené vor 15 Jahren eine Artistenschule gegründet, um Kindern aus armen Verhältnissen eine Perspektive zu bieten. Die Escuela de la Comedia y del Mimo tourt aktuell durch die Region.


Besuch von einer Zirkusschule aus Nicaragua hat der Tübinger Kinder- und Jugendzirkus Zambaioni gewiss auch nicht alle Tage. Bei einem Workshop mit den Profis bekamen die Kinder Tipps und Tricks gezeigt, wie sie ihr Können noch verbessern. Die Besucher kommen von einer Clowns- und Akrobatikschule in Granada, weiß Margot Delattre, die die Gruppe während ihres Aufenthalts in der Region unterstützt. Der Inhalt sei, dass derzeit bis zu 60 Kinder und Jugendliche diese Schule nachmittags besuchen – Kinder aus armen Verhältnissen. Sie bekämen zuerst ein warmes Mittagessen und würden dann in Akrobatik unterrichtet, aber auch in Kernfächern wie Buchhaltung, Englisch, Umgang mit Computern und so weiter, um diese Kinder in eine Lage zu versetzen, aus diesen präkeren Verhältnissen einen anderen Lebensentwurf zu entwickeln.

 

Entstanden war die Escuela de la Comedia y del Mimo im Jahr 2001 mit damals zehn Kindern – auf Initiative von Diego Gené. Er ist ein Clown und hat seine Ausbildung in England gemacht. Die Schule für Komödie und Mimik sei sein Traum. Es sei sein Lebenstraum gewesen, eine Schule für Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien zu errichten – und er habe seinen Platz dafür in Nicaragua gefunden.

Der Schwerpunkt der Ausbildung liegt dabei auf den Zirkusfertigkeiten. Die Idee, die dahinter steckt: Die besten der Zirkusartisten sollen so gut ausgebildet werden, dass sie später Geld für die Schule verdienen können, sodass diese weiter finanziert werden kann. Schuldirektor Gené: "Unsere Schule ein Star. Und dieser Star hat uns schon viele professionelle Leute gebracht, die kommen und bei uns bleiben." Es sei ein sehr interessanter Platz: das Haus sei aus Plastikflaschen gemacht. Außerdem gebe es jedes Jahr ein nettes Fest. "All diese Leute kommen und trainieren unsere Kinder. Daher haben wir viele begabte Kinder, die gute Dinge zustande bringen."

Seit Jahren touren die besten Schüler der Nicaraguanischen Zirkusschule während der Sommermonate durch Deutschland und Europa, um bei Auftritten Geld für die Fortführung ihrer Schule zu verdienen. Dabei stehen neben Workshops wie beim Zirkus Zambaioni auch Auftritte in Schulen, Ferienlagern oder Firmen an. Oder sie veranstalten abendfüllende Programme für die Öffentlichkeit. Am Samstagabend, 11. Juni, wird die Escuela in Tübingen auf der Sudhaus-Waldbühne ihr Stück "Quincho Barrilete" aufführen. Die Kinder und Jugendlichen erzählen praktisch in einem poetischen Zusammenhang Geschichten von Straßenkindern und packen das in ihr Zirkusprogramm rein. Los gehts um 19.30 Uhr. Der Eintritt kostet 8 Euro, Kinder von 8 bis 14 Jahren zahlen nur 4 Euro. Bei Regen findet die Veranstaltund im Theatersaal statt.

Nächstes Jahr kommt die Clowns- und Akrobatikschule wieder mit einem neuen Programm in die Region und sucht schon jetzt Veranstalter. Interessierte können sich bei Margot Delattre melden (Kontakt: margot@delattre.de / 0176 63062519).

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