Laut Hendrik Kaiser vom Polizeipräsidium Reutlingen schlagen die Täter meist dann zu, wenn niemand zu Hause ist. Die Abweseneheit festzustellen, sei meist recht einfach: etwa im Sommer, wenn die Leute in Urlaub gehen und die Rollläden komplett runterlassen. Damit würden sie natürlich Abwesenheit signalisieren, weil keiner am hellichten Tag in der verdunkelten Wohnung sitze - wenn es nicht gerade 40 Grad habe. Auch die Briefkästen, die überquellen, seien ein Klassiker. Deshalb sollte man die leeren lassen. Oder dann in der dunklen Jahreszeit, in der Haupteinbruchszeit: das fehlende Licht in der Wohnung zu der Zeit, wenn man vielleicht nur beim Einkaufen sei.
Laut Statistik sind die Wohnungseinbrüche landesweit um knapp zehn Pozent gesunken. Damit liegt Baden-Württemberg im Bundesvergleich weit vorne. Denn in Deutschland ansich ist die Zahl der Einbrüche stark gestiegen. Kaiser könne bestätigen, dass es meist reiesende Tätergruppen sind. Das zeigten die Festnahmen der letzten Zeit. Aber da die Aufklärungsquote bei weitem nicht 100 Prozent beträgt, lasse sich natürlich nicht sagen, wer die anderen Tätergruppen sind. Die landesweite Aufklärungsquote hat sich mit gut 17 Prozent im Gegensatz zu 2014 zwar verbessert, ist aber immer noch relativ gering: nicht einmal jeder fünfte Einbruch wird aufgeklärt.
Die Schwachstellen sind in Einfamilienhäuser zu 80 Prozent die Fenster. Relevant seien laut Kaiser die Fenster, die erreichbar seien. Der Täter brauche eigentlich einen festen Stand, also er hebele ungern von der Leiter. Festen Stand habe er natürlich überall im Erdgeschossbereich, aber zum Beispiel auch, wenn er leicht auf den Balkon aufsteigen - mit einem Fallrohr - und dann da oben in Ruhe hebeln könne.Zum Schutz vor Einbrechern kommt die Polizei regelmäßig mit einem großen Infotruck in die Städte und Gemeinden. Alarmanlagen seien laut Kaiser zwar auch wichtig, aber wenn sie losgehen, ist der Einbrecher meistens schon im Haus. Nach einem erfolgten Einbruch wäre ganz arg wichtig, dass die Geschädigten sofort die Polizei informieren, unter der 110. "Bitte nichts anfassen, nichts verändern, keine Spuren verwischen. Einfach vielleicht das Haus verlassen und warten, bis die Polizei kommt, die dann natürlich qualifizierte Tatortarbeit durchführt." Auch sollten die Opfer natürlich Scheckkarten sperren lassen, wenn welche entwedent wurden.
Das komplette Gespräch mit Hendrik Kaiser vom Reutlinger Polizeipräsidium sehen Sie am Sonntag bei uns nach den Nachrichten.
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