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Verbraucherzentralen kritisieren mangelnde Umsetzung neuer EU-Roaming-Regeln bei Telefonica/O2

Stand: 29.04.16 11:49 Uhr

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen kritisiert den Telefonkonzern Telefonica Deutschland/O2 scharf, weil er die ab Samstag geltenden neuen EU-Regeln zu Roaming im Gegensatz zur Telekom und zu Vodafone nicht wirklich umsetze. "Die Position von Telefonica widerspricht dem Geist der Europäischen Richtlinie", erklärt Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverband.

"Wenn ich eine Flatrate hier buche, möchte ich doch im EU-Ausland auch nur den von der EU vorgegebenen Aufschlag zahlen. Das muss das Unternehmen sofort ändern", fordert Müller in der Rheinischen Post.

Telefonica nimmt demnach auch ab Samstag für Kunden einer bisherigen Flatrate standardmäßig hohe Roaming-Aufschläge. Dies sind 20 Cent pro Minute bei abgehenden Gesprächen im EU-Ausland, sieben Cent pro SMS und 23 Cent pro genutztem Megabyte an Daten. Laut EU-Vorgabe dürfen aber nur noch maximal 6 Cent pro Minute für Anrufe, 2 Cent pro SMS oder 6 Cent pro Megabyte bei Datentarifen im EU-Ausland verlangt werden.

Bei Telekom und Vodafone werden ab Samstag laut Angaben der Unternehmen ungefähr die Aufschläge verlangt, die die EU vorgibt: Flatratekunden zahlen bei Reisen ins EU-Ausland bei Telekom und Vodafone sechs Cent pro Minute bei ausgehenden Gesprächen. Zwei Cent sind bei Telekom für eine SMS fällig, 2,38 Cent bei Vodafone. Fünf Cent sind pro Megabyte Daten bei der Telekom, 5,95 Cent bei Vodafone.

Telefonica erklärt, sie würden die EU-Vorgaben mit einer Reihe an Optionen erfüllen. Die Kunden könnten beispielsweise Tagespässe für besonders günstiges Surfen buchen.

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