Rossmann bestätigte dem stern, dass ISS zu den Firmen gehört, die für die Drogeriekette Preise in Filialen der Konkurrenz erheben, wies aber den Vorwurf der Preisspionage als "absurd" zurück. Solche Preiserhebungen seien branchenüblich. Die Preise stünden überdies offen an den Regalen. "Das gezielte Erheben von Preisinformationen", versicherte der Sprecher, sei "rechtlich unbedenklich", auch wenn betroffene Filialen das Recht hätten, Hausverbote zu erteilen. Ein ISS-Sprecher bestätigte, dass Unternehmen der Firmengruppe wie andere Dienstleister auch Preiserhebungen anbiete. Er wies den Vorwurf der Preisspionage ebenfalls vehement zurück.
Müller, Kaufland und Budnikowsky ließen Anfragen des stern zur Sache unbeantwortet. DM-Geschäftsführer Christian Harms sagte lediglich: "Dazu ist uns nichts bekannt." Die Firma Kaufland war nach den dem stern vorliegenden Unterlagen zumindest im Jahr 2014 nicht nur Objekt der Ausspähung durch ISS; Kaufland war im selben Jahr auch Kunde der ISS-Gruppe, aber offenbar für andere Dienstleistungen als die Preiserhebung. ISS äußerte sich nicht zu der Kundenbeziehung. "Durch organisatorische Trennung", so der Sprecher, "können wir ausschließen, dass Interessenkonflikte in der Behandlung einzelner Kunden entstehen."
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