Bischof Gebhard Fürst | Bildquelle: RTF.1

Rottenburg:

Amoris laetitia: Bischof Fürst würdigt Papstschreiben zu Ehe und Familie

Stand: 08.04.16 12:48 Uhr

Der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart Gebhard Fürst hat das aktuelle Schreiben des Papstes über Ehe und Familie "Amoris laetitia" als Plädoyer für liebevolle Begleitung in allen Lebenslagen gewürdigt.

Der Papst stelle in dem 300 Seiten starken Text vor, wie die Botschaft von Gottes Liebe und Barmherzigkeit die Menschen auch in noch so schwierigen familiären Situationen erreichen könne, erklärte Bischof Fürst am Freitag. Er zeigte sich erfreut, dass Papst Franziskus auch schwierige familiäre Lebenslagen konkret benenne und Scheitern nicht ausklammere. Für solche Situationen gelte nach den Worten von Papst Franziskus „die Logik der pastoralen Barmherzigkeit“. Diese Logik gelte es jetzt in der Diözese Rottenburg-Stuttgart gegenüber Eheleuten, wiederverheirateten Geschiedenen und Menschen in anderen schwierigen Lebenssituationen konkret zu entfalten. 
 
Mit seinem theologisch tiefgründigen und gleichzeitig lebensnahen Schreiben biete der Papst Bischof Fürst zufolge Perspektiven an, wie das hohe christliche Ideal von Ehe und Familie mit Hilfe von liebevoller und barmherziger Begleitung gelebt werden kann. Der Papst relativiere mit seinem Schreiben die Lehre der Kirche nicht; er mahne aber, deren Leben stärkende Werte in den weltweit jeweils unterschiedlichen Gesellschaften mit hohem Realitätsbewusstsein zu konkretisieren. „Der Papst zeigt, wie wenig generelle Regeln in einzelnen Situationen direkt umsetzbar sind“. 
 
Der Papst sei seiner bisherigen Linie, so Bischof Fürst, treu geblieben, indem er die von Jesus Christus erwiesene Liebe und Barmherzigkeit über rigides Einhalten von Normen und Vorschriften stelle. Sein Appell, Menschen in so genannten „irregulären Situationen“ wie wiederverheiratete Geschiedene mit weitem Herzen in der kirchlichen Gemeinschaft an- und aufzunehmen, bedeute einen Motivationsschub für die Seelsorge. Der Papst bestärke die Gemeinden und ihre Seelsorger, Menschen in schwierigen familiären Lagen bedarfs- und situationsgerecht zu begleiten. Bischof Fürst sicherte zu, das bereits bestehende Angebot der Diözese Rottenburg-Stuttgart für Eheleute und Familien weiter auszubauen. „Die Forderung des Papstes, dafür zu sorgen, dass Ehen und Familien gefestigt werden, findet meine ganze Unterstützung.“
 
Die Diözese Rottenburg-Stuttgart erklärte bereits 2007 den Bereich „Ehe und Familie stärken“ unter der Überschrift „Zeichen setzen in der Zeit“ zu einer ihrer pastoralen Prioritäten. In dem 2013 zu Ende gegangenen zweijährigen diözesanen Dialogprozess „Zeit zu hören“ standen Fragen zu Ehe, Familie und Sexualität ganz oben auf der Agenda. 
 

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