Kreissparkasse | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Auch die Sparkasse muss sparen - Bilanz 2015

Stand: 01.04.16 18:14 Uhr

Auch eine Sparkasse muss sparen - ganz besonders in diesen Zeiten. Für die Sparkassen und genossenschaftlichen Banken in der Region wird der Wind stärker - und das liegt nicht nur am Nullzins der Europäischen Zentralbank. Das gilt auch für die Kreissparkasse Tübingen. Filialschließungen waren der erste Schritt, eine Anpassung der Kontogebühren der zweite. Jetzt soll auch Personal abgebaut werden - allerdings nicht durch Entlassungen, sondern durch natürliche Fluktuation.


Nicht nur dem Sparen fielen im vergangenen Jahr einige Sparkassen-Filialen im Landkreis Tübingen zum Opfer – auch den veränderten Nutzungsgewohnheiten. Online-Banking gewinnt immer mehr an Raum, der Gang in die Filiale bleibt immer öfter den Beratungsgesprächen vorbehalten. Die Schließung einiger Filialen daher ein konsequenter Schritt, und laut dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Christoph Gögler gab es kaum Widerstand dagegen. Es habe vereinzelt Beschwerdezuschriften gegeben, so Gögler, aber in der Regel habe man Lösungen finden können - teilweise auch ganz pragmatische.
 
Ein weiterer Schritt: Es gibt jetzt zwei unterschiedliche Kontomodelle – eines mit Schwerpunkt digital und eines mit Schwerpunkt Filiale – verbunden mit einer Gebührenerhöhung. Die Hälfte der Kundinnen und Kunden habe sich für das digitale Modell entschieden, sagte Gögler, die andere Hälfte für das klassische Modell. Dies zeige: Man habe den Nerv der Kundschaft getroffen.
 
Die Kunden seien der Sparkasse treu geblieben, so Gögler. Das Jahr 2015 war, was Kredite anging, ein Rekordjahr. Es wurde von privater wie gewerblicher Seite investiert wie nie zuvor. Es sei ein "Wachstum in einer Größenordnung, wie wir es noch nie hatten", so Gögler..
 
Die Kredite im gewerblichen Bereich wuchsen gar um sieben Prozent. Doch auch auf der Einlagenseite kann sich das Ergebnis sehen lassen, so dass sich Kredite und Einlagen die Waage halten. "Da entstehen Überschüsse, und diese Überschüsse landen irgendwo auf irgendwelchen Konten. Erfreulicherweise auch bei uns", so Gögler. Außerdem hätten die Kunden damit ihr Vertrauen gezeigt.  "Wenn du das Geld bei der Sparkasse anlegst, dann kriegst du es auf jeden Fall wieder."
 
Doch die Zeiten für die Sparkasse werden härter. Nullzinspolitik und Regulierungen machen den Kreditinstituten zu schaffen. Personal müsse abgebaut werden – bei einem gleichzeitigen Zuwachs an Kunden. Das Personal muss also effizienter arbeiten. Trotz allem zeigt man sich für das laufende Jahr noch optimistisch. "Für das Haus Tübingen kann ich sagen, das wird noch mal ein stabiles und ordentliches Jahr ähnlich wie 2015." Der Sinkflug werde dann 2017/18 moderat einsetzen. Doch das Haus der Kreissparkasse Tübingen werde auch danach stabil bleiben.

Allerdings: Der Vorstand und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kreissparkasse seien wesentlich stärker gefordert als in früheren Jahren, so Gögler.

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