Wartende Flüchtlinge | Bildquelle: RTF.1

Landkreis Reutlingen:

Krise beendet - Flüchtlingszahlen gehen zurück

Stand: 24.03.16 16:32 Uhr

Die Schließung der Balkanroute macht sich auch in der Region bemerkbar. Im Landkreis Reutlingen kommen mittlerweile weniger Flüchtlinge an. Da das Land jetzt aber die Landeserstaufnahmestellen leert, gibt es im Landkreis nach wie vor Neuankömmlinge. Das sind aber ausschließlich Flüchtlinge mit Bleibeperspektive - Syrer, Afghanen, Iraker und Eritreer. Sie gilt es nicht nur unterzubringen sondern jetzt auch zu integrieren. Aus diesem Zweck hat jetzt der Landkreis Reutlingen gemeinsam mit weiteren Partnern ein Integrationsprogramm mit Namen JIP auf den Weg gebracht.

Die Krise, so scheint es, ist beendet. Ab Mai, so die Prognose, kann der Landkreis Reutlingen vom Krisenmodus zum Regelbetrieb zurückkehren. Vor allem die Notunterkünfte wie hier die Theodor-Heuss-Sporthalle sollen jetzt wieder ihrer eigentlichen Nutzung zugeführt werden. Am dreißigsten April läuft der Mietvertrag für das Alte Lager in Münsingen aus. Allerdings: Die Flüchtlinge, die jetzt kommen, bleiben auch:  Im vergangenen Jahr seien sehr viele Flüchtlinge aus Balkanstaaten gekommen, so Landrat Thomas Reumann. Jetzt kämen überwiegend Flüchtlinge mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit. Bundesweit seien 67 Prozent bleibeberechtigt. Das habe auch Auswirkungen auf den Landkreis.
 
Fünftausend Plätze braucht der Landkreis Reutlingen insgesamt für die vorläufige Unterbringung. Hat ein Asylbewerber eine Anerkennung oder Bleibeberechtigung, kommt er in die Anschlussunterbringung. Dafür sind die Städte und Gemeinden zuständig. Im Landkreis Reutlingen baute man bislang auf eine dezentrale Unterbringung, das heißt Anmietung möglichst kleiner Einheiten in möglichst vielen Gemeinden. Es zahle sich aus, dass vorläufige und Anschlussunterbringung gemeinsam gedacht worden seien, so Landrat Thomas Reumann:

"Dann können wir diese Plätze, die wir bisher hatten als Landkreis, den Gemeinden auch zur Verfügung stellen, was den großen Vorteil hat, dass die Flüchtlinge dort bereits sind, dass sie nicht umverlegt werden müssen, umverteilt werden müssen." Die wachsenden zarten Pflänzchen an bereits vorhandenen Beziehungen könnten so erhalten werden, so Thomas Reumann.
 
Jetzt heißt es, diese Beziehungen auszubauen und Flüchtlinge zu integrieren – in den Arbeitsmarkt, aber auch in Gesellschaft und Ehrenamt.
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