Thomas Strobl | Bildquelle: thomas-strobl.de

Reutlingen/Stuttgart:

Widerstand gegen Wolf: Kreisverbände und Parteichef gegen Solo bei grün-schwarzen Verhandlungen

Stand: 21.03.16 17:33 Uhr

Nach den Absagen von FDP und SPD für die von Grünen und CDU ins Spiel gebrachten Dreierbüdnisse zeicnen sich jetzt grün-schwarze Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer neuen Landesregierung ab. Innerhalb der CDU wächst indessen der Widerstand am Anspruch des ehemaligen CDU-Spitzenkandidaten und Fraktionsvorsitzenden Guido Wolf, diese Verhandlungen selbst zu führen. Dem hat jetzt auch Partei-Chef Thomas Strobl klar widersprochen. Der Reutlinger und andere CDU-Kreisverbände fordern jetzt, dass die Parteibasis aktiv beteiligt wird. Intern mehren sich gegen Wolf auch Rücktrittsfordeungen. U-Handschrift erkennbar sei.


Mit 27,0 Prozent hat er als Spitzenkandidat der Landes-CDU ein historisches Tief beschert: Doch schon am Wahlabend beanspruchte der wenige Tage später als Fraktionsvorsitzende Bestätigte für sich die Verhandlungsführung für Koalitionsgespräche. Wolf hatte diese auch im Fall der jetzt unmittelbar bevorstehenden Gespräche mit den Grünen erneuert - mit dem Verweis als der von den Mitgliedern gekürte Kandidat.

Zu wenig Selbstkritik, zu viel egoistisches Machtstreben – so der hörbar anschwellende parteiinterne Tenor, der sich jetzt auch zunehmend mit Rücktrittsforderungen mischt. Jetzt stellt sich Wolf nicht nur der Parteivorsitzende Thomas Strobl entgegen. Er sei der mit 98 Prozent gewählte Parteivorsitzende – so Strobl.

Zudem baut sich in immer mehr CDU-Kreisverbänden massiver Widerstand und Unmut gegen Wolfs Solo auf.  Ralf Stoll von der Reutlinger Kreis-CDU ist auch Mitglied im Landesvorstand der Partei. Für ihn und die überwältigende Zahl der dortigen Paretei-Mitglieder sei klar: Jetzt gehe es nicht darum, welche Personen mit weclchen Vorlieben verhandelten, sondern alleine um die Interessen der CDU. Die Themen der Partei müssten bei grün-schwarzen koalitionsverhandlungen in den Vordergrund treten. Der Hick-Hack um Personen müsse enden. Vielmehr müsse wieder der alte von Lothar Späth geprägte Satz gelten: "erst das Land, dann die Partei, dann die Person". Das gelte in der jetzigen Sittuation umso mehr.

Ein Solo des gescheiterten Spizenkandidat und der dezimierten CDU-Fraktion – so die Sicht vieler Kreisverbände der Partei - kann dies nicht leisten. Die Reutlinger Kreis-CDU und Partei-Vertreter wollen klaren Einfluss auf den zukünftigen politischen Kurs.

In Reutlingen wurde deshjalb im vergangenen Mittwoch eine mitgliederbefragung gestartet.Das Hauptziel müsse sein, die Basis mitzunehmen, so Stoll. Denn wenn dann ein koalitionsvetrag vorliegen sollte, müssten die Mitglieder diesen auch mittragen können.  Am Ende muss aus Sicht vieler von der Basis ein direkter oder indirekter Mitgliederentscheid über Grün-Schwarz stehen. Aus diesem Grund sei es wichtig, an diesem Vertrag auch mitzuverhandeln.

Bei den jetzt anlaufenden Verhandlungen mit den Grünen sieht sich die CDU indessen "auf Augenhöhe"- trotzder rund 4 Prozent, die die CDU von den Wahlsiegern trennen. Klar sei für viele, so Stoll, dass gewisse Dinge keinesfalls verhandelbar seien.Für Stoll und die reutlinger Kreis CDU sind die Stichworte der grüne "Gender-Wahn", Pläne zum Ende der Realschule oder die befürchtete Eingliedferung des Gymnasiums in die Gemeinschaftsschule. Zudem müsse sich eine grün-schwarze Landesregierung auch "wieder klar zur Straße bekennen".

Eines will man an der Basis vermeiden: Das Schicksal der durch die Koalition mit den Grünen "kannibalisierten" SPD werde man nicht teilen: Eine mögliche grün-schwarze Koalition müsse ganz klar vermitteln, dass hier die CDU-Handschrift deutlich erkennbar bleibe.

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