Intensivpflege-WG | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Erste Intensivpflege-Wohngemeinschaft eröffnet

Stand: 16.03.16 12:16 Uhr

Ein Leben mit Dauerbeatmung ist schwierig, aber bei weitem nicht unmöglich. Viele Betroffene können ein verhältnismäßig normales Leben führen - wenn auch mit ständiger Begleitung einer Pflegekraft. Die Pflege daheim ist aufgrund der familiären Situation oftmals aber nicht möglich. Und das Leben im Pflegeheim ist auch nicht für alle geeigenet - wie etwa junge Leute mit Dauerbeatmung. Für diese Menschen gibt es in Reutlingen jetzt eine Intensivpflege-Wohngemeinschaft. Es ist die erste im Landkreis.


Die Wohngemeinschaft soll für jeden Patienten eine passende und optimierte Versorgung bieten, in einer kleinen überschaubaren Form und spezialisiert für Beatmungspatienten – das ist die Intention von Wolfgang Rau und seiner Frau Susanne, die Geschäftsleiter der Mobilen Hauskrankenpflege Tübingen.

Fünf Menschen können in die Wohnung einziehen. Wenn die Wohngemeinschaft mit fünf Leuten voll belegt sei, würden zwei bis drei Leute am Tag die Menschen versorgen. Zusätzlich werde es laut Wolfgang Rau noch Betreuungskräfte geben, die für den Haushalt und Einkaufen sorgen und auch sauber machen würden. Und die Pflegefachkräfte, die speziell ausgebildet seien für den Bereich, würden die fachpflegerische Versorgung für die Menschen sicherstellen.

Wie in einer herkömmlichen Wohngemeinschaft auch und anders als im Pflegeheim, können die Bewohner ihren Alltag und ihr Quartier individuell gestalten. Die einzelnen Zimmer sind zwischen 20 und 30  Quadratmetern groß. Dazu kommt ein großer Gemeinschaftsbereich mit Wohn- und Esszimmer. Zwei Bäder gibt es auch, eins mit spezieller Pflegebadewanne, eins mit Dusche.

Die Wohnung ist in der Reutlinger Kaiserstraße. Die zentrale Lage war den Verantwortlichen besonders wichtig. Für diese Art der Versorgung sei laut Rau ein gutes Netzwerk wichtig. Ein Netzwerk von Ärtzen, Therapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten. Und da sei es einfach so, dass man in der Stadtmitte eine sehr gute Infrastruktur habe. Die Verantwortlichen bräuchten HNO-Ärzte und eventuell einen Lungenfacharzt und das sei einfach im ländlichen Raum schwieriger zu organisieren.

Die Intention von Ehepaar Rau: Die Menschen sollen so lange in der Wohngemeinschaft leben, wie sie wollen. Zwar könne die WG auch mal als Übergangszeitraum dienen, wenn ein Patient aus dem Krankenhaus entlassen wird und noch nicht wieder zu Hause oder in ein Heim einziehen kann. Aber prinzipiell ist die WG als richtiges neues zu Hause gedacht. Die ersten Bewohner ziehen im März ein.

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