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Niedrigzins und bargeldloses Zahlen - Volksbanken und Raiffeisenbanken vor schwierige Zeiten

Stand: 15.03.16 16:35 Uhr

Niedrigzins und bargeldloses Zahlen - es sind mehrere Fakten, die den Banken das Leben zur Zeit schwer machen. Die Volksbanken und Raiffeisenbanken im Kreis Reutlingen sehen der Zukunft aber bisher noch optimistisch entgegen. Die Vorstandsvorsitzenden haben jetzt die Zahlen des vergangenen Jahres vorgelegt.


Insgesamt noch recht zufriedenstellend – so fasst Bernd-Dieter Reusch, Vorsitzender der Bezirksvereinigung der Volksbanken und Raiffeisenbanken im Kreis Reutlingen und Vorstand der Volksbank Ermstal-Alb eG, das Jahr 2015 zusammen. Es habe eine gute Bestandsentwicklung gegeben. Die Kredite sein schön gewachsen und die Einlagen auch, was ja auch ein Vertrauensbeweis sei. Die Ertragslage dagegen sei nicht mehr ganz so gut. Vor allem, wenn man in die Zukunft schaue, würden da erste Bedenken aufkommen, wie es sich denn entwickeln würde. Aber es sei noch ein Jahr gewesen, in dem man sich laut Reusch auf schwierigere Zeiten gut vorbereiten könne.

Die schwierigen Zeiten sind durch die Niedrigzinsphase bedingt. Noch sei davon wenig spürbar. Reusch geht aber davon aus, dass sie massive Auswirkungen haben wird: "Das kommt mit einem gewissen time lag, weil wir noch Kredite haben, die ganz gut verzinst sind. Aber die laufen jetzt nach und nach aus. Und die Einlagen, die gehen eigentlich runter bis null vielleicht. Aber im Moment ist nicht erkennbar, dass die unter null gehen und damit wird die Marsche immer kleiner und das ist eben die Haupteinnahmeposition einer genossenschaftlichen Bank."

Mit gemischten Gefühlen blickt Reusch auf die Pläne der Bundesregierung, das Bargeld abzuschaffen. Die Idee, so Schwarzgeldzahlungen zu unterbinden, findet der Volksbank-Vorstand gut. Es könnte aber auch sein, dass, wenn es kein Bargeld mehr geben würde, dann könne der kleine Anleger sein Geld nicht mehr mitnehmen und unters Kopfkissen legen. Und das wiederum würde bedeuten, dass es dann durchaus denkbar sei, dass es auch für den Kleinanleger negativ-Zinsen geben würde. Oder Um es ganz drastisch zu sagen: "Dann würde der Kleinanleger eben die Zeche bezahlen, in dem er eben keine Zinsen mehr kriegt – im Gegenteil, was bezahlen muss für seine Einlagen. Und damit eigentlich sein Angespartes ein Stückweit aufgezehrt werden würde" – so Reusch.

Noch blickt Reusch der Zukunft aber nicht pessimistisch entgegen, wie er sagt. Er geht davon aus, dass die Banken auch in Zukunft Lösungen finden werden. Jedoch gelte es, sich den Problemen rechtzeitig zu stellen und sich gut auf schwierige Zeiten vorzubereiten.

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