Landtagswahl 2016 | Bildquelle: RTF.1

Wahl 2016:

Wahlausgang offen wie selten - Kretschmann hält sich alle Koalitionsoptionen offen

Stand: 13.03.16 15:28 Uhr

Rund 7,7 Millionen Menschen sind in Baden-Württemberg aufgerufen, bis 18 Uhr ihr Kreuz zu machen. Ministerpräsident Kretschmann will die Koalition mit der SPD fortsetzen, die jedoch schwächelte in Umfragen. Unklar ist auch, ob CDU und FDP genügend Stimmen für eine schwarz-gelbe Koalition holen können. Kretschmann hält sich alle Koalitionsoptionen offen.

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (B'90/Die Grünen) hat vor der Landtagswahl eine Koalition mit anderen Parteien als der SPD nicht ausgeschlossen. "Die Chancen für Grün-Rot sind realistisch. Wenn es nicht so kommt, dann muss man bei CDU, SPD, FDP und Grünen grundsätzlich offen sein, sondieren und schauen, mit wem was geht. Irgendjemand muss das Land dann ja regieren", meinte Kretschmann im Fernsehsender phoenix.

Der SPD drohen Stimmenverluste - dennoch hat Parteichef Sigmar Gabriel vor der Wahl Optimismus verbreitet: "Ich glaube, dass wir besser abschneiden, als das viele erwarten", sagte der SPD-Chef dem "RTL Nachtjournal". Angst vor dem Wahlsonntag habe er nicht, beteuerte Gabriel gegenüber dem "RTL Nachtjournal". "Das Einzige, vor dem ich Angst habe, ist, dass nicht genügend Menschen zur Wahl gehen. Wenn die Demokraten zu Hause bleiben, dann gewinnen die, die mit der Demokratie nix am Hut haben. Deswegen ist sozusagen unabhängig von der Frage, welche demokratische Partei man wählt es wichtig, dass Menschen hingehen."

Mit Blick auf die laut Umfragen stärker werdende AfD warnte Gabriel: "Die Sehnsucht nach einfachen Antworten, die Sehnsucht zurück nach der Überschaubarkeit des Nationalstaats, die kann man nicht bedienen, ohne die Menschen zu belügen. Wer so tut, als könnten wir zurück in die Zeit, in der Deutschland abgeschottet ist vom Rest der Welt, der macht sich was vo. Ich glaube, was wir machen müssen, ist Sicherheit zu vermitteln, soziale Sicherheit, innere Sicherheit, in einer Zeit des Wandels. Das ist nicht einfach, aber ich würde mal immer dem nicht glauben in der Politik, der schwierige Aufgaben mit einfachen Antworten zu beantworten versucht. Meistens sind das die größten Lügenbolde in der Politik."

Die Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Baden Württemberg seien keine Abstimmung über die Flüchtlingspolitik, betonte Sigmar Gabriel. "Am Ende ist es eine Abstimmung über die Zukunft der Bundesländer." Wäre er Vater Vater eines Kindes in eines dieser drei Länder, würde es sich vor allem Gedanken darüber machen, wie es mit den Schulen weitergeht, was mit Kindertagesstätten, mit Arbeit und Beruf sei. "Ich würde mir mehr um die Zukunft des Landes Gedanken machen und davon meine Entscheidung abhängig machen."

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