Harsche Kritik übt Lucke indessen auch am offiziellen Kurs der Bundeskanzlerin. Es sei "illusorisch zu sagen, dass Deutschland unbeschränkt Flüchtlinge aufnehmen" könne. Es sei " unverantwortlich zu bestreiten , dass Deutschland eine Begrenzung im Sinne einer Obergrenze braucht".
Lucke fordert im Namen von ALFA eine genau kalkulierte, schwankende Obergrenze und ein Einwanderungsgesetz: Dabei müsse es sich um eine "atmende Obergrenze" handeln, bei der Städte und Kommunen" die Aufnahme von Flüchtlingen selbst festlegten; Kriterien hierfür müsse die jeweilige "Integrationsfähigkeit" sein. Dazu zählten Wohn-, Arbeits- und Schulsituation; berücksichtigt werden müssten darüber hinaus "die sozialen Belastung durch bereits aufgenommene Flüchtlinge". Zusammengefasst müsse die frage sein: "Wie viele können wir aufnehmen".
Auch EU-Staaten müssten hier souverän selbst entscheiden. Es sei auch das Recht souveräner Staaten, an ihren Grenzen durchzuführen oder die Einreise zu verweigern.
Lucke kritisierte weiterhin den Euro als Schulden- und Transferunion. Die Wahrheit sei, dass Griechenland noch nie so viele Staatsschulden gehabt habe wie jetzt. Auch in Portugal und Spanien seien die Schulden in real gestiegen. Dass werde dadurch überdeckt, "dass man den Ländern ständig neue Kredite gegeben hat" und auf die Zahlung der Zinsen und Rückzahlungen verzichte.
Die eingeleitete Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank, die ein Teil dieser Vorgehensweise sei, gehe zu Lasten der deutschen Sparer. Auf Dauer werde aber "reines Gelddrucken nicht gut gehen". Lucke plädiert weiter für ein Ende des Euro . Er hält eine erneute schwere Krise im europäischen Bankengefüge für möglich.
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