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Mossul:

"Islamischer Staat" zerfällt - Terrorchef lässt 11 Führungsmitglieder wegen "Verrats" einsperren

Stand: 27.02.16 19:11 Uhr

24.02.2016. Die islamistische Terror-Organisation "IS" zeigt Auflösungserscheinungen: Einer Meldung der kurdischen Nachrichtenagenur Rudaw zufolge wurden in der besetzten nordirakischen Millionenstadt Mossul auf Anweisung von Terror-Chef Al Baghaday elf "IS"-Führungsmitglieder wegen "Verrats" verhaftet, darunter der Richter eines Scharia-Gerichtes. Zudem sei in drei Bezirken im Osten Mossuls unter den Einwohners ein Aufstand gegen die Terror-Organisation ausgebrochen. Die Terror-Organisation habe eine Ausgangssperre verhängt.

Das meldet die kurdische Nachrichtenplattform Rudaw. Die nordirakische Millionenstadt Mossul und die irakischen Stadt Falludscha sind die beiden letzten größeren Städte unter Kontrolle der islamistischen Terror-Organisation. Nach der erfolgreichen Befreiung der jesidischen Sidschar-Region und vieler Gebiete in Ramadi wird nun von den irakischen Sicherheitskräften, den kurdischen Peshmerga und der internationalen Anti-IS-Koalition die Befreiung von Mossul vorbereitet. Die Militätoperation soll noch im ersten Halbjahr 2016 stattfinden.

Seit dem 9. Februar 2016 sind Rudaw zufolge vom Niniveh Führungskommando zur Vorbereitung der Mossul-Befreiung vier Truppenkontingente nach Makhmour verlegt worden, die rund 3.000 Soldaten umfassen. Weitere Einheiten sollen folgen.

Die irakische Zentralregierung in Bagdad geht Äßerungen von Regierungsmitgliedern zufolge davon aus, daß die islamistische Terror-Organisation"IS" noch dieses Jahr vollständig aus dem Irak vertrieben werden kann. Auch in Syrien steht die Terror-Organisation unter Druck: Die inoffizielle "Hauptstadt" der Terror-Organistaion, Raka, ist mittlerweile von zwei Seiten bedroht: Sowohl syrisch-kurdische PYD-Kämpfer rücken auf Raka vor, als auch von Russland unterstützte Armee-Einheiten von Syriens Machthaber Assad.

Terrorchef Al Baghaday soll angesichts der drohenden Niederlage in Syrien und im Irak bereits vor einigen Monaten befohlen haben, im bürgerkriegsgeschüttelten Libyen eine Ausweichbasis für die "IS" aufzubauen. Aus dem Ausland nachströmende, neu rekrutierte islamistischeTerroristen sollen demzufolge vom "IS" mittlerweile seit mehreren Monaten nach Libyen anstatt nach Syrien oder den Irak gelenkt werden. Der "IS" habe demzufolge auch mehrere hochrangige Führungsmitglieder nach Libyen entsandt, um den Wechsel der "IS"-Führung nach Libyen vorzubereiten.

Obwohl die USA noch vor kurzem offiziell verlautbarten, dass keine Einsätze in Libyen geplant seien, haben US-amerikanische Kampfbomber nur wenig später, vor wenigen Tagen, einen Luftangriff auf ein "IS"-Führungszentrum in Libyen geflogen. Dabei seien 40 Kämpfer der islamistischen Terror-Organisation "IS" getötet worden, darunter hochrangige Führungsmitglieder. Damit dürften die Anstrengungen der "IS", eine stabile Ausweichbasis in Libyen aufzubauen, einen erheblichen Rückschlag erlitten haben.

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