Verkehrsminister Hermann | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Neu denken statt neu bauen - Hermann informierte über Mobilitätskonzept

Stand: 16.02.16 17:51 Uhr

Verkehrsminister Winfried Hermann ist als Unterstützung im Wahlkampf für Thomas Poreski nach Reutlingen gekommen - noch bevor im Spitalhof eine Informationsveranstaltung zum Mobilitätskonzept des Landes stattfinden sollte, luden die beiden Grünen zu einem Pressegespräch in das Wahlkreisbüro ein.


Die beiden kennen sich bereits seit über 30 Jahren. Hermann war Poreskis Wunsch-Unterstützung für den Wahlkampf: er lobte dessen Kompetenz, die Leidenschaft und seinen Biss. Mit letzterem Widersprach er auch gleich zu Beginn den Äußerungen von Guido Wolf, Spitzendkandidat der CDU, wonach die Grünen nur Radwege bauen würden.

"Die Platte is ja schon uralt, die heißt immer: der Hermann baut keine Straßen, der Hermann baut nur Radwege und verbietet alles. Wir haben jede Menge Straßenbau, hauptsächlich Sanierung."  Winfried Hermann (Grüne) / Verkehrsminister

Die CDU glaubte immer noch: bei Stau muss man neue Straßen bauen, so Hermann. Stau sei aber immer ein Problem der Verkehrslenkung, argumentiert der Verkehrsminister, "und entsteht, weil zu bestimmten Zeiten, viele leere Autos durch dasselbe Loch wollen."

"Ein wichtiges Element moderner Verkehrspolitik ist, dass man in Netzen denkt und vernetzt. Also, dass man die verschiedenen Verkehrsträger vernetzt und endlich auch moderne Technologien einsetzt – man kann auf vorhanden Netzen mit Hilfe von moderner Technologie viel mehr Verkehre abwickeln, als das heute der Fall ist." Winfried Hermann (Grüne) / Verkehrsminister

Verkehr abwickeln – das geht auch auf den Schienen. Die Regionalstadtbahn kommt. Bund und Länder hatten ihren Streit über Zuschüsse im letzten Jahr beigelegt. Das sogenannte Gemeindefinanzierungsgesetz wird über das Jahr 2019 hinaus verlängert. Damit können Kreise und Kommunen ihre Planungen weiterführen. Die Regionalstadtbahn soll die Innenstädte von Albstadt über Reutlingen bis hin zum S-Bahn-Anschluss nach Stuttgart verbinden. In diesem Zusammenhang gebe es allerdings auch noch viele Konflikte, so Hermann.

"Überall dort wo sie quasi neu durch die Stadt fährt - hier in Reutlingen und auch in Tübingen -  über die Neckarbrücke, Mühlstraße – das ist noch 'ne Herausforderung das hinzukriegen, weil die Bahnen so groß sind und dann nebenbei keine Autos fahren können. Steht die Bahn im Stau, dann brauch man sie nicht." Winfried Hermann (Grüne) / Verkehrsminister

Ab 2019 rollt aber dann erst einmal der sog. Metropol-Express von Tübingen über Reutlingen nach Stuttgart. In einem Stunden - bis Halbstundentakt sollen die modernen Züge dann den Stuttgarter Hauptbahnhof ansteuern.

Das Konzept dahinter: man hat den Verkehrsraum Stuttgart größer gefasst, als den hiesigen Verkehrsverbund. Neuer Verkehr auf alten Gleisen.

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