Grüne besuchen Klimaschutz-Agentur | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Energiewende voranbringen - Cem Özdemir und Thomas Poreski besuchen KlimaschutzAgentur

Stand: 10.02.16 16:08 Uhr

Als eines ihrer Wahlkampfthemen hat sich die grüne Partei das Stichwort "Gesunde Natur" auf die Fahne geschrieben. Eigentlich nicht überraschend, denn die Grünen gelten schon seit jeher als DIE Naturschutzpartei schlechthin. Im Vorfeld der anstehenden Landtagswahl hat sich der Reutlinger Grünen-Landtagsabgeordnete Thomas Poreski jetzt Unterstützung aus der Bundespolitik geholt. Gemeinsam mit dem Grünen-Bundesvorsitzenden Cem Özdemir hat er die KlimaschutzAgentur in Reutlingen besucht.


Die KlimaschutzAgentur in Reutlingen wurde 2008 gegründet. Die inzwischen sechs Mitarbeiter haben es sich zur Aufgabe gemacht, das öffentliche Bewusstsein für den Klimaschutz im Kreis Reutlingen zu stärken. Hierfür bietet die Agentur kostenlose Beratungen zu Sanierung und Energieeffizienz an. Thomas Poreski kannte die Institution bereits – nicht so sein Parteikollege Cem Özdemir:

Die Mitarbeiter dort würden dem grünen Bundesvorsitzenden zufolge tolle Arbeit machen. Das sei eigentlich genau das, was man jetzt brauche, dass die Energiewende nicht nur in der Theorie bleibe, sondern auch in der Praxis umgesetzt werde. Das heiße laut Özdemir, dass die Leute eine vernünftige Beratung bekommen würden und das flächendeckend im ganzen Landkreis. Und dass auch diejenigen angesprochen würden, die vielleicht nicht von selber auf eine Klimaschutzagentur zugehen würden. Er finde das klasse.

Der Landkreis Reutlingen ist diesbezüglich in den Augen des grünen Landtagskandidaten Poreski gut aufgestellt. Dort gäbe es eine aktive und innovative Handwerkerschaft, die wisse, dass grüne Technik Geld bringt. Die Landesregierung habe sich auf Landes- und auch kommunaler Ebene für eine gut vernetzte Struktur eingesetzt, die für Energieeffizienz arbeite, die auch von Unternehmen über Wissenschaft bis hin zu Privatleuten gute Vernetzung schaffe, um Handlungskonzepte zu unterstützen und im Endeffekt Klimaschutz voranzubringen.

Das sei auch gelungen. Baden-Württemberg hätte in den vergangenen paar Jahren am meisten in die Sanierung von Gebäuden investiert. Und das – obwohl der Regierung von oben ständig Steine in den Weg gelegt würden. Das größte Problem sei laut Poreski, dass die Förderung erneuerbarer Energien völlig chaotisch geworden sei, teilweise innerhalb eines Jahres mehrere Brüche eingebaut worden seien, sodass die Planungssicherheit verloren gegangen sei. Und das Verrückte sei, so Poreski, dass weltweit zum Beispiel die Fotovoltaik, also die Solarenergie, boomen würde wie noch nie, während sie in Deutschland fast zusammengebrochen sei.

Laut Özdemir reiche es nicht, dass man in Paris beim Klimaschutzgipfel ehrgeizige Ziele beschließen und dann im Land, wenn es um die Umsetzung gehe, einschläft würde. Man könne beispielsweise nicht Atom durch Kohle ersetzen, sondern man brauche einen Ausstieg aus der Kohleverstromung, sonst würde man die Klimaschutzziele nicht erreichen.

Eine Investition in den Klimaschutz sei in Özdemirs Augen gleichzeitig eine Investition in die Sicherheit des Landes. Denn es sei erwiesen, dass der Klimawandel eine von vielen Fluchtursachen sei.

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