Rottweil / Villingen-Schwenningen:
Handgranaten-Anschlag auf LEA: Vier osteuropäische Tatverdächtige festgenommen - Kein fremdenfeindlicher Hintergrund
Stand: 09.02.16 20:35 Uhr
Im Fall des Handgranaten-Anschlags von Villingen-Schwenningen kann die Sonderkommission Container einen Ermittlungserfolg verbuchen. Die Beamten nahmen vier Tatverdächtige im Alter zwischen 22 und 37 Jahren fest - überwiegend mit osteuropäischem Migrationshintergrund.
Drei der vier vorläufig festgenommen Tatverdächtigen im Alter von 23, 27 und 37 Jahren wurden am Dienstagnachmittag dem zuständigen Haftrichter vorgeführt. Gegen die drei Beschuldigten wurden
Haftbefehle wegen eines Verbrechens gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz erlassen. Sie wurden in
Justizvollzugsanstalten eingeliefert.
Bei den Festnahmen und den richterlich angeordneten Durchsuchungen waren teilweise auch Spezialkräfte der Polizei beteiligt.
In den zurückliegenden Tagen war es der Sonderkommission gelungen, Hinweise auf die im Sicherheitsgewerbe arbeitenden Tatverdächtigen zu gewinnen und einen Tatverdacht zu konkretisieren.
Die aus dem Landkreis Rottweil und dem Schwarzwald-Baar-Kreis stammenden Männer stehen im Verdacht am Geschehen - das zum Handgranatenwurf am 29.01.2016 bei der Bedarfsorientierten
Erstaufnahmestelle in Villingen geführt hat - beteiligt gewesen zu sein.
Zu den Hintergründen der Tat in der Dattenbergstraße beziehungsweise zur Motivation der vier Tatverdächtigen kann derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen - auch in den kommenden Tagen -
nicht im Detail berichtet werden. Allerdings dürften Konflikte, die zwischen den im Schwarzwald-Baar-Kreis tätigen Sicherheitsunternehmen bestehen, die Ursache sein.
Vor dem Hintergrund der bisherigen Ermittlungen und den umfangreichen Überprüfungen von Personen die anderweitig bereits, ohne Zusammenhang mit der gegenständlichen Tat, durch
fremdenfeindliche Aktionen aufgefallen sind oder entsprechenden rechtsradikalen Organisationen zugeordnet werden, ergaben sich keine Anhaltspunkte für eine fremdenfeindliche Tat. Bei den Ermittlungen wurde die Sonderkommission Container durch Spezialisten des Bundeskriminalamtes, des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg und den Ämtern des Verfassungsschutzes unterstützt.
Die Arbeit der Sonderkommission ist mit den Festnahme- und Durchsuchungsaktionen noch nicht abgeschlossen, denn noch müssen weitere Ermittlungsansätze beziehungsweise Spuren ausgewertet und weiterverfolgt werden, um den Sachverhalt abschließend zu klären.
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