Kandidaten-Speeddating | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Speed-Dating zur Gemeinderatswahl

Stand: 15.05.14 20:42 Uhr

Unter Speed-Dating versteht man normalerweise eine Methode, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele potenzielle Flirt- oder Beziehungspartner kennenzulernen. Doch das Konzept gibt es mittlerweile auch in der Politik. Heute zum Beispiel gab es ein solches Speed-Dating in Tübingen. Schüler hatten hier die Gelegenheit, mit den Kandidaten aller Parteien und Vereinigungen, die sich für die Gemeinderatswahl aufgestellt haben, ins Gespräch zu kommen. Und die Resonanz war groß.

16 Kandidaten von acht Parteien und Vereinigungen saßen heute an den Tischen der Hermann-Hepper-Halle in Tübingen. Die Schüler setzten sich in Kleingruppen zu den Kandidaten und durften diese mit Fragen löchern. Nach 10 Minuten ertönte dann ein Gong und die Schüler wanderten einen Tisch weiter zum nächsten Kandidaten. Das ist das Prinzip des Speed-Datings, das der Jugendgemeinderat Tübingen heute hier organisiert hat, wie Jessica Karrer berichtet.

Um eben die Erstwähler zwischen 16 und 18 gerade anzusprechen und über die Wahlen zu informieren. Sie hätten Gemeinderäte eingeladen von den acht Parteien, die sich in Tübingen aufstellen ließen, seien jeweils zwei Vertreter hier. Und sie freuten sich, dass die auch alle hier mitmachten.

Mit dabei waren Vertreter der Grünen, der CDU, der SPD, der Linken, der FDP, der Tübinger Liste, der Piraten und von "Die Partei". Und auch für die war das heute hier eine neue Erfahrung, wie Vera Paulmann von den Grünen erzählt.

Jetzt wo sie hier sei, sei sie total begeistert. Sie wäre davor, ehrlich gesagt, ziemlich nervös, weil sie nicht wüsste, was auf sie zukäme. Aber sie hätte jetzt schon mit vielen Jugendlichen geredet und die hätten ihr auch ganz konkret gesagt, was sie gern von ihr möchten. Und das freute sie total, weil sie das dann auch einbringen könne im Gemeinderat.

Und auch bei den Schülern schien die Veranstaltung gut anzukommen und bei der Entscheidungsfindung geholfen zu haben.

Sie fände es richtig gut. Und es hätte auch richtig Spaß gemacht, weil sie es echt interessant fände. Weil sie kannte die Parteien, von deren Interessen und so, da wüsste sie immer nicht so viel drüber. Und jetzt wisse sie immer nochmal genauer: Was seien die Interessen? Was wollten die überhaupt? 

Als er das Wahlheft gelesen hätte, hätte er keine Ahnung, was er wählen sollte, was die einzelnen Parteien machten. Und jetzt hätte er schon ein bessern Überblick, was die alle so machten.

Großes Interesse bestand bei den Jugendlichen vor allem für Regelungen rund um den ÖPNV. Aber auch die Einrichtung eines Jugendcafés und der Bau und die Sanierung von Sportplätzen und Sportstätten war häufig Thema. Ein Fazit nach mehr als einer Stunde Speed-Dating:

Sehr wertvoll für beide Seiten. Also auf jeden Fall für sie als Parteivertreter und er dächte und hoffte auch für die Schüler. Also absolut. Müsse man auf jeden Fall weitermachen, so Christoph Naser von der CDU.

Speed-Dating – mit Sicherheit ein gutes Konzept, gerade für jüngere Menschen, sich ein besseren Überblick über die einzelnen Parteien zu verschaffen. Und wichtig: denn bei den Kommunalwahlen am 25. Mai dürfen dieses Mal erstmals auch schon die 16-jährigen ihre Stimme abgeben.

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