Tübingen:
Alte Stadt, junger Geist - Neues Tourismuskonzept
Stand: 15.05.14 14:47 Uhr
Tübingen hat touristisch viel zu bieten. Das lässt sich auch an den Übernachtungszahlen ablesen, sind sie doch in den vergangenen Jahren gestiegen. Trotzdem: Ein Vergleich mit Städten wie Bamberg oder Konstanz zeigt: Es ist noch viel Luft nach oben. Mit einer neuen Marken- und Tourismusstrategie will die Stadt jetzt mehr Gäste anlocken. Gestern Abend wurde das Ergebnis der Öffentlichkeit vorgestellt.
Der Neckar ist das erste, was einem Tübinger zu seiner Stadt in den Sinn kommt. Ein Auswärtiger dagegen denkt als erstes an die Universität. Tübinger und Auswärtige gleichermaßen schätzen die Altstadt als Besonderheit. Aber das ist noch nicht alles. Auch die Stocherkähne sind für Tübinger wie für Auswärtige Juwelen des Stadtbilds. Andere Juwelen schlummern dagegen noch im Verborgenen. Dass in Tübingen einige der ältesten Kunstwerke der Menschheit zu sehen sind, ist kaum bekannt. "Wie viele Bürgerinnen und Bürger in dieser Stadt kennen überhaupt das Museum auf dem Schloss?" sagte der Erste Bürgermeister Michael Lucke bei der Vorstellung des neuen Tourismuskonzepts. "Wenn sie dieses Museum suchen, finden sie das erste Schild am Hospiz, also ich bin mir sicher, dass viele Tübinger nicht wissen, was für Schätze wir hier in dieser Stadt haben, die wir nicht nur für die Touristen, sondern auch für die Menschen in dieser Stadt nutzbar machen können. "
Vom Tourismuskonzept, das war gestern Abend klar, sollten also nicht nur die Gäste profitieren, sondern auch die Einheimischen. Zwei Jahre lang hat die Agentur Kohl & Partner zusammen mit Tübinger Bürgerinnen und Bürgern an einer Tourismusstrategie gearbeitet. Das Ergebnis lässt sich unter dem Arbeitstitel „Alte Stadt, junger Geist“ zusammenfassen. "Diese Dialektik zwischen historischer Stadt und jungem Leben, diese Dialektik zwischen Jung und Alt, zwischen Historisch und Modern, das ist das Spannende.", führte Alexander Seiz von Kohl & Partner aus.
Eine traditionsreiche Stadt mit vielen jungen Menschen, studentisches Leben in alten Mauern – das zieht vor allem drei Personengruppen an:
1. Intellektuelle, die gerne auf den Spuren Friedrich Hölderlins, Ludwig Uhlands und Wilhelm Hauffs wandeln.
2. Traditionalisten, die sich in den malerischen Altstadtgassen wohl fühlen.
Aber 3. auch junge Erwachsene, die das studentische Flair anzieht.
"Man sagt immer, die jungen Leute gehen gerne in die Großstädte, in die Metropolen, in die Megastädte", sagte Seiz. "Aber ich glaube, da gibt es ein paar, die mögen diesen Charme, den Sie haben und dieses Weltoffene."
Mit zahlreichen konkreten Vorschlägen will die Strategie jetzt die Bereiche Universität, Altstadt und Neckar, Kunst und Kultur, die Region Schwäbische Alb, aber auch Geschäftsreisen und Medizintourismus stärken. Die Umsetzung soll im kommenden Jahr beginnen. Das ausführliche Konzept ist einsehbar unter www.tuebingen.de/tourismuskonzept.
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